Kartographie (Linguistik)

Kartographie ist in der Linguistik die Beobachtung, dass Adverbialphrasen, also Wörter wie "wahrscheinlich", "regelmäßig", oder "leider", im Satz in einer festen Anordnung auftauchen, und nicht in einer beliebigen Reihenfolge. Dies ist dadurch gegeben, dass diese Wörter keine Adjunkte sind, wie eigentlich üblicherweise angenommen, sondern die Spezifizierer funktionaler Köpfe.[1]

Bei den Adverbialphrasen wird dabei zwischen den "echten" und den "nebensächlichen" unterschieden. Letztere folgen den Komplementieren in der Verbalphrase und spezifizieren unter anderem: Ort (in der Schule, bei der Arbeit, …), Zeit (gestern, um zwei Uhr, …), Gesellschaft (mit Freunden, …), Grund (um zu gewinnen, …) etc. Diese lassen sich nicht in die Reihenfolge einordnen und weisen tatsächlich auch keine Einschränkungen in der Wortstellung auf.

  1. Cinque, Guglielmo: Adverbs and functional heads : a cross-linguistic perspective. Oxford University Press, New York 1999, OCLC 567929668.

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