Kickstart

Als Kickstart werden die meist im ROM befindlichen, wesentlichen Teile des Betriebssystems AmigaOS bezeichnet. Kickstart enthält unter anderem die exec.library (den Kernel), die dos.library (das DOS), die graphics.library und die intuition.library (die Systembibliotheken für das Amiga-GUI).

Eine Kickstartdiskette
Ein Kickstart-1.3-ROM aus einem Amiga 2000

Die Versionen 1.0 und 1.1 aus dem Jahr 1985[1] wurden nur mit dem Amiga 1000 ausgeliefert, ursprünglich in Form einer Bootstrap-Diskette, die in einen speziellen RAM-Bereich (WOM) geladen wurde, der nach dem Laden gegen Überschreiben geschützt und somit bis zum nächsten Kaltstart nur noch gelesen werden konnte. Version 1.2 aus dem Jahr 1986[1] hielt mit dem Amiga 500 und dem Amiga 2000, den Nachfolgemodellen des Amiga 1000, Einzug. Bei diesen Modellen wurde Kickstart nicht mehr aufwendig von einer Diskette geladen, sondern durch ein fest eingebautes ROM ersetzt. Dadurch verkürzte sich die Bootzeit enorm. Nachteil war jedoch, dass man für eine Aktualisierung auf eine neue Kickstartversion den Rechner öffnen und den Baustein austauschen musste. Bis zu diesem Zeitpunkt passte Kickstart in ein ROM mit 256 KiB Größe.

Spätere Kickstart-Versionen wurden unter anderem um Gerätetreiber für ATA-, SCSI- und PCMCIA-Hardware ergänzt. Ab der Version 2.0, die mit dem Amiga 3000 und ab Version 2.04 auch mit dem Amiga 500+ ausgeliefert wurde, war daher ein größeres ROM nötig, welches jetzt eine Kapazität von 512 KiB aufwies.[1]

Ab Version 2.0 wurde auch der Disk-Validator, der vorher dynamisch von Diskette geladen wurde, in das ROM integriert. Dieser wird aktiv, falls eine Diskette eingelegt wird, bei der Schreibvorgänge nicht abgeschlossen worden sind.

Bei einem standardmäßig ausgestatteten Amiga findet man Kickstart im Bereich der Speicheradressen 0xFC0000 bzw. 0xF80000 bis 0xFFFFFF. Dieser Bereich ist aber nicht fest im Betriebssystem kodiert, was sich sogenannte Softkicker zunutze machen, die Amigas mit einer anderen Kickstart-Version starten können, wobei diese an eine andere Adresse geladen wird und ihre Sprungadressen für diesen Zweck modifiziert werden.

Auch im AmigaOS 4, das im Jahr 2006 veröffentlicht wurde,[1] gibt es noch die ursprüngliche Architektur, nur befinden sich die Kickstart-Module jetzt auf dem Boot-Datenträger, von dem sie durch den Bootloader aktiviert werden.

  1. a b c d Kickstart-Versionen

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