Kirchen und Judentum nach 1945

Arbeitsgruppe „Juden und Christen“ in der Messehalle am Funkturm im Rahmen des 10. evangelischen Kirchentags in West-Berlin am 21. Juli 1961

Das Verhältnis der deutschen Kirchen zum Judentum hat seit dem Holocaust allmählich eine grundlegende Erneuerung erfahren. Dabei hat die Erforschung und Überwindung von dessen Ursachen Vorrang, vor allem des christlichen Antijudaismus als Wurzel des Antisemitismus.

Entscheidende Anstöße zu einer Vergangenheitsbewältigung gab in der EKD der jüdisch-christliche Dialog seit etwa 1960, in der römisch-katholischen Kirche der erste Besuch eines Papstes in Israel 1964[1] und das Zweite Vatikanische Konzil.

Die Erneuerung der kirchlichen Beziehungen zum Judentum vollzog sich in fünf Hauptbereichen: Diakonie als Hilfe für Opfer der Judenverfolgung des NS-Regimes, Entnazifizierung der eigenen Mitarbeiterschar, Schuldbekenntnisse und Erklärungen zur Erneuerung der christlich-jüdischen Beziehungen, einer Revision der Judenmission sowie Begegnungen und gemeinsamen Projekten mit Vertretern des Judentums im jüdisch-christlichen Dialog.

  1. 4. Januar 1964 – Paul VI. besucht als erster Papst das Heilige Land. WDR, 4. Januar 2014

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