Kleptoplastid

Kleptochloroplasten oder Kleptoplastiden sind Chloroplasten, die von Organismen aufgenommen werden und vorübergehend photosynthetisch genutzt (Mixotrophie) oder ggf. später bei Nahrungsmangel verdaut werden. Sie werden im Gegensatz zu den Plastiden der Grünalgen und höheren Pflanzen, die ihre Plastiden durch Endosymbiose erlangt haben, nicht an die Nachkommen weitergegeben. Die Kleptoplastiden haben gewöhnlich eine Lebensdauer von nur wenigen Tagen und werden dann ersetzt.[1][2] Die Art der Verwendung und die Stabilität der aufgenommenen Chloroplasten variiert jedoch stark zwischen den Organismengruppen.

Die selektive Erhaltung der Kleptoplastiden wird im Rahmen der Endosymbiontentheorie benutzt, um die Entstehung der Chloroplasten aus ursprünglich freilebenden Cyanobakterien, Cryptophyten oder Haptophyten zu erklären.[3]

  1. Alf Skovgaard: Role of chloroplast retention in a marine dinoflagellate. In: Aquatic Microbial Ecology. Band 15, 1998, S. 293–301, doi:10.3354/ame015293.
  2. Richard G. Dorrell, Christopher J. Howe: Integration of plastids with their hosts: Lessons learned from dinoflagellates. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 112, Nr. 33, 18. August 2015, ISSN 0027-8424, S. 10247–10254, doi:10.1073/pnas.1421380112, PMID 25995366, PMC 4547248 (freier Volltext), bibcode:2015PNAS..11210247D (englisch, Online).
  3. Charles F. Delwiche: Tracing the Thread of Plastid Diversity Through the Tapestry of Life. In: The American Naturalist. Vol. 154, Supplement: Evolutionary Relationships Among Eukaryotes, Oktober 1999, S. S164–S177, doi:10.1086/303291.

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