Kondensationsniveau

Untergrenze von Sc-Wolken
Quellwolken an einem Sommertag über Kandel/Rheinland-Pfalz

Das Kondensationsniveau oder die Wolkenkondensationszone bezeichnet in der Meteorologie die Höhe, in der die Lufttemperatur dem Taupunkt entspricht. Somit ist die Luft vollständig mit Wasserdampf gesättigt. Gleichbedeutend hierzu ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent. Die Höhe des Kondensationsniveaus hängt neben dem vertikalen Temperaturverlauf entscheidend vom Feuchtigkeitsgehalt des aufsteigenden Luftpaketes ab. In der Meteorologie unterscheidet man üblicherweise zwischen zwei Kondensationsniveaus, dem Hebungskondensationsniveau und dem Konvektionskondensationsniveau.

In der Erdatmosphäre stellt ein Kondensationsniveau die Höhe dar, in der Wolken entstehen, da der Wasserdampf bei weiter zunehmender Höhe und damit abnehmender Temperatur (in der Standardatmosphäre unter Standardbedingungen) anfängt zu kondensieren. Dieser Bereich wird daher auch als Wolkenuntergrenze oder Wolkenbasis bezeichnet, wobei diese Begriffe allerdings nicht vollständig synonym zum Kondensationsniveau sind. Die Wolkenuntergrenze kann sich je nach Art der Wolke unterscheiden, weist dabei jedoch insbesondere bei durch Hebung entstandenen Wolken vom Typ Cumulus eine Übereinstimmung mit dem Kondensationsniveau auf. Messtechnisch erfassen lässt sich die Wolkenhöhe beispielsweise über einen Laser-Wolkenhöhenmesser (Ceilographen) oder nachts mit Hilfe des Wolkenscheinwerfers und eines Sextanten. In den weltweit stündlich durchgeführten synoptischen Wetterbeobachtungen werden die Untergrenzen der Wolken von den erfahrenen Wetterbeobachtern auch geschätzt.

In der Luftfahrt wird der Begriff Hauptwolkenuntergrenze (englisch ceiling) genutzt. Eine Hauptwolkenuntergrenze wird erst dann als „ceiling“ bezeichnet, wenn der Gesamtbedeckungsgrad[1] mindestens 5/8 beträgt. Die sichtbare Untergrenze einer einzelnen Wolke hingegen bezeichnet man als Cloud Base.

Um sich im Bereich der Wolkenbildung auszukennen, ist es also unumgänglich, sich auch mit den verschiedenen Arten der Kondensationsniveaus zu beschäftigen. In der Meteorologie betritt man hier den Fachbereich der Aerologie. Ein Kondensationsniveau bezeichnet, wie oben bereits grob erklärt, die Höhe oder die Schicht, in der ein aufsteigendes Luftpaket mit Wasserdampf gesättigt ist und bei einem weiteren Aufstieg kondensiert, bzw. in höheren Schichten resublimiert (gefriert, Eiswolken wie zum Beispiel Cirrus entstehen).

Es ist heutzutage durchaus möglich, diese Prozesse und Vorgänge rechnerisch zu bestimmen, vielfach ist es aber auch über die graphischen Methoden sehr gut möglich, gezielte Aussagen für ein bestimmtes Gebiet zu treffen. Für die graphische Ermittlung z. B. der Quellwolkenunter- und Obergrenzen und der Unter- und Obergrenzen von Schichtbewölkung nutzt man daher die aus Radiosondenaufstiegen gewonnenen Daten, welche in einem einfach logarithmischen Temperatur-Druck-Diagramm entschlüsselt werden und somit eine TEMP-Graphik bilden. Der TEMP-Schlüssel stellt hier ein Datentelegramm der Radiosonde dar, welches in Fünferzahlengruppen jeweils Temperatur und Taupunkt, sowie Druckhöhe und Windrichtung/Geschwindigkeit der Höhenwinde beinhaltet. Die Radiosonden werden viermal täglich gestartet, nämlich immer um 00Z, 06Z, 12Z und 18Z. Durch die Daten der Radiosonden steht den Meteorologen eine Vertikalsondierung der Erdatmosphäre für ein bestimmtes Gebiet zur Verfügung.

  1. Wetter und Klima – Deutscher Wetterdienst – Glossar – G – Gesamtbedeckungsgrad. Abgerufen am 6. Januar 2021.

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