Konzentrationslager

Dieser Artikel behandelt die zwischen 1933 und 1945 von Organisationen der NSDAP – insbesondere von deren so genannter Schutzstaffel (SS) – errichtete und betriebene Konzentrationslager bzw. das System der Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus außerhalb vom herkömmlichen legalen Justizsystem. Dafür verwendete Abkürzungen sind KZ oder K.L. mit einem Ortszusatz. Dieses Gefangenenlager-System stellte ein wesentliches Element des nationalsozialistischen Unterdrückungsapparates (oder des internen Terrors) dar. Es gab nach 1940 schließlich rund 1000 deutsche Konzentrations- und KZ-Nebenlager sowie sieben Vernichtungslager.[1][2] Sie dienten der Ermordung von Millionen Menschen, insbesondere des von Hitler rassistisch begründeten Völkermords, der Beseitigung politischer Gegner, der Ausbeutung der KZ-Häftlinge durch Zwangsarbeit zugunsten der SS und der beteiligten Industriekonzerne, pseudomedizinischen Menschenversuchen und der gegen das Völkerrecht verstoßenden Internierung von Kriegsgefangenen.

Wachturm des Vernichtungslagers Majdanek
Starkstrom-Stacheldraht im KZ Auschwitz I
Häftlinge in einer KZ-Baracke in Buchenwald, 1945
Gefangene in Baracke 56 des Kleinen Lagers in Buchenwald, 1945
Verbrennungsöfen, Buchenwald, 16. April 1945

Es wird angenommen, dass etwa zwei Drittel der geschätzt sechs Millionen Juden, die der deutschen Judenvernichtung, später Shoah oder Holocaust genannt, zum Opfer fielen, in Vernichtungs- und Konzentrationslagern direkt ermordet wurden oder dort an den Folgen von systematischer Unterernährung, Misshandlungen und unbehandelten Krankheiten gestorben sind. Das verbleibende Drittel starb in – von der Schutzstaffel (SS) so genannten – „Ghettos“, bei Massenerschießungen vor allem durch die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD (Massenmord) und in der letzten Kriegsphase bei den heute so genannten Todesmärschen.

Es wurden in den Konzentrationslagern auch viele andere Menschen ermordet, wie Kommunisten, Sozialisten, Pfarrer, Systemkritiker, damals sogenannte Zigeuner (siehe Porajmos), Homosexuelle, Zeugen Jehovas, geistig Behinderte und angebliche „Asoziale“ (siehe auch Aktion T4 und „Invalidentransporte“). Die genaue Anzahl der Toten ist unklar, da die Täter und ihre Organisationen nicht über alle Opfer Akten führten, am Ende des Zweiten Weltkrieges keine Ermordungen mehr dokumentarisch festgehalten wurden und viele Unterlagen durch Kriegsereignisse unwiederbringlich verloren gingen. Ebenso wurden viele Zeugen bei Kriegsende wegen deren Zeugeneigenschaft gezielt ermordet. Zahlreiche KZ-Häftlinge wurden bei Massakern und anderen nationalsozialistischen Endphaseverbrechen ermordet, etwa beim Massaker von Gardelegen.[3]

Häftlinge, die von den alliierten Truppen befreit werden konnten, litten nachher noch jahre- oder jahrzehntelang als Displaced Persons bzw. auch nach ihrer Heimkehr körperlich und seelisch an den Folgen ihrer KZ-Haft.

  1. Eric Lichtblau: The Holocaust Just Got More Shocking. New York Times vom 1. März 2013, abgerufen am 2. März 2013.
  2. Wolfgang Benz: Die 101 wichtigsten Fragen. Das Dritte Reich. 2. Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56849-7, S. 56–57.
  3. Homepage der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen. Abgerufen am 30. Dezember 2022.

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