Kosmologisches Prinzip

Unter dem kosmologischen Prinzip (oder kosmologischen Postulat) sind zwei Grundannahmen der naturwissenschaftlichen Kosmologie zusammengefasst, die deren Modellen vom Weltall als Ganzes zu Grunde liegen. Es wurde 1933 von dem Astrophysiker Edward A. Milne eingeführt und besagt:

  • Das Weltall ist homogen – d. h., es stellt sich einem Beobachter unabhängig von seinem Standpunkt im Raum immer gleich dar (Prinzip der Homogenität, auch kopernikanisches Prinzip genannt).[1]
  • Das Weltall ist isotrop – d. h., es stellt sich dem Beobachter unabhängig von der Beobachtungsrichtung im Raum immer gleich dar (Prinzip der Isotropie).

Das kosmologische Prinzip lässt somit keine systematische Änderung der Dichte von Materie im Raum zu, womit zwangsläufig ein unbegrenztes Universum (nicht zwangsläufig unendlich, siehe Form des Universums) angenommen wird.[2]

Eine strengere Version des kosmologischen Prinzips, das perfekte kosmologische Prinzip, verlangt neben der räumlichen auch eine zeitliche Homogenität.[1] Diese Version, ursprünglich von Vertretern von Steady-State-Kosmologien[1] wie Hermann Bondi und Fred Hoyle unterstützt, spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.

  1. a b c Gerthsen, Kneser, Vogel: Physik. 16. Auflage. Springer-Lehrbuch, Berlin etc. Juli 1989, S. 809.
  2. Was ist am Ende des Universums? In: YouTube. 100SekundenPhysik, 3. März 2022, abgerufen am 28. März 2023 (deutsch).

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