Kugelung

Eine der ersten amerikanischen Ballotage-Wahlurnen

Eine Kugelung oder Ballotage (von frz. ballotte: kleine Kugel bzw. engl. ballot: Wahlkugel) ist eine geheime Abstimmung durch die verdeckte Abgabe verschiedenfarbiger Kugeln (z. B.: weiße Kugel = ja; schwarze Kugel = nein). Sie wird meistens bei einer Kooptation oder Stichwahl verwendet.

In manchen Sprachen wird dieser Begriff für die Stichwahl im Allgemeinen verwendet.

Die Ballotage wurde zuerst im frühen Mittelalter von den Benediktinern zur Abtwahl eingeführt, wenn auch Vorläufer wie z. B. das Scherbengericht, eine antike Form der Gerichtsverhandlung, bei der man Scherben mit eingeritzten Namen für die Abstimmung nutzte, schon in der Antike verbreitet waren. Bei vielen Akademien der Wissenschaften[1], bei traditionellen Karnevalsvereinen, wie den Kölner Roten Funken, sowie in der Freimaurerei, bei den Odd Fellows, den Schlaraffen, der Zwanglosen Gesellschaft München und im Druiden-Orden ist sie (teilweise) heute noch für die Entscheidung über die Aufnahme in die Gemeinschaft üblich.

  1. Karl-Heinz Kohl: Wissenschaft, Ritual und Initiation (Zugriff Gegenworte Leseprobe Februar 2013)

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