Land-See-Windsystem

Die Luft bewegt sich, der Gradientkraft folgend, vom Hoch zum Tief.
Skizze zum Land-Seewind-System
A Seewind / B Landwind

Land-See-Windsystem ist ein meteorologischer Begriff, der sowohl ein gekoppeltes System im Mikroklima aus Land- und Wasseroberflächen, über denen es zur Ausbildung von See- und Landwinden kommt, als auch das durch diese Winde erzeugte Zirkulationssystem selbst bezeichnet.

Die Ursache des jeweiligen Windes ist thermischer Natur und beruht auf der zwei- bis dreimal so schnellen Erwärmung bzw. Abkühlung der Luft über einer Landoberfläche im Vergleich zur Luft über einer Wasseroberfläche. Die erste theoretische Erklärung des Phänomens stammt von James Pollard Espy (1785–1860).[1]

Sofern keine vorherrschende Windrichtung mit sehr kräftigen Winden aufgrund der Großwetterlage die Herausbildung des Land-See-Windsystems verhindert, ist an Meeresküsten und an großen Binnenseen ein regelmäßiger Wechsel der Windrichtung zu beobachten. Die Luftmassen über dem Wasser bleiben während des Wechsels von Tag und Nacht näher am Tagesmittelwert als die Luftmassen über einer Landfläche.

  1. Napier Shaw: Manual of meteorology. Vol. II. Cambridge University Press, 2. Auflage, 1936, S. 283. OCLC 1048803706.

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