Liste der Figurengruppen in der Berliner Siegesallee

Plan der Siegesallee mit den 32 Figurengruppen 1902

Die Liste der Figurengruppen in der Berliner Siegesallee führt 32 Figurengruppen der ehemaligen Siegesallee im Berliner Tiergarten auf.

Die aus Marmor hergestellten Gruppen bestanden aus 32 Standbildern von jeweils 2,75 Metern Höhe, die sämtliche Markgrafen und Kurfürsten Brandenburgs, Könige Preußens und Kaiser Deutschlands zwischen 1165 und 1888 darstellten. Jedem Standbild waren zwei kleinere Büsten von Personen zugeordnet, die im Leben oder in der Zeit der jeweiligen Herrscher eine wichtige Rolle spielten. Die Gruppen waren auf einem halbrunden Podest angeordnet, das hinten von einer Sitzbank geschlossen war. Die beiden Nebenfiguren waren in die Sitzbank eingepasst und teilten sie in drei Abschnitte. Die Statuen standen zentral auf einem Sockel über dem dreistufigen Podestaufgang.

Die monumentale Allee, von Teilen der Berliner Bevölkerung als „Puppenallee“ belächelt, entstand zwischen 1895 und 1901 im Auftrag Kaiser Wilhelms II. Die künstlerische Leitung lag bei dem Bildhauer Reinhold Begas, die Direktion des historischen Programms bei dem Historiker und Präsidenten des Preußischen Geheimen Staatsarchivs Reinhold Koser. Die Siegesallee wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen, einige Figuren sind verschollen. Die verbliebenen, zum Teil beschädigten Denkmäler wurden zum größten Teil im Schlosspark Bellevue vergraben und lagerten nach ihrer Ausgrabung von 1978 bis 2009 im Lapidarium in Berlin-Kreuzberg. Im Mai 2009 wurden die 26 Standbilder und 40 Büsten, darunter zwei Büsten aus den sogenannten Gruppen 33 und 34, in die Zitadelle Spandau umgesetzt. Dort wurden sie restauriert und werden seit dem 29. April 2016 als Teil der neuen Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ präsentiert.

Die Aufstellung listet zudem zwei ergänzende Gruppen auf, die 1903 auf dem halbrunden Platz vor dem Brandenburger Tor aufgestellt wurden und im Stil den Siegesalleegruppen angelehnt sind.[1] Im Einzelnen gibt die Liste zu jeder Gruppe an: Titel, Funktion, Regierungszeit und Fürstengeschlecht der Hauptfigur; die von den Nebenbüsten dargestellten Personen und ihre Funktion; Bildhauer der Gruppe; Datum der Enthüllung;[2] Verbleib und Erhaltungszustand der Figuren.[3] Zudem enthalten einige Gruppen ergänzende Hinweise zu ihrer Entstehungsgeschichte, Zusammenstellung oder künstlerischen Gestaltung.

Postkarte (um 1900), im Vordergrund die Gruppe mit Otto II.
Postkarte (um 1900) mit den Gruppen
Johann I. / Otto III. und Otto IV.
Siegesallee im Dezember 1933
Statuen im Museumshof der Zitadelle, August 2009, vor der Restaurierung
  1. Gruppe Nr. 33 = Ergänzungsauftrag Kaiser Wilhelm II. vom 3. Oktober 1900 an Adolf Brütt; Enthüllung 18. Oktober 1903 – Gruppe Nr. 34 Kaiserin Friedrich; vgl. Steckner, 1989, S. 182–193.
  2. Die Daten der Enthüllung orientieren sich an den Angaben in: Uta Lehnert: Der Kaiser und die Siegesallee. Réclame Royale. …; Die Auflistung in: Helmut Caspar (Hrsg.): Die Beine der Hohenzollern …, S. 124ff enthält in Einzelfällen abweichende Angaben.
  3. Die Angaben über den Verbleib und den Zustand der Figuren stammen gleichfalls weitgehend aus dem Werk von Uta Lehnert: Der Kaiser und die Siegesallee. Réclame Royale. …

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