Luftangriffe auf Dessau

Die Stadt Dessau im mitteldeutschen Anhalt erlebte im Luftkrieg des Zweiten Weltkriegs insgesamt 20 Angriffe von August 1940 bis zum 8. April 1945.

Grundriss der Dessauer Innenstadt vor Zerstörung 1945

Neben den drei Tagesangriffen der United States Army Air Forces (USAAF) vom 28. und 30. Mai 1944 sowie 16. Januar 1945 traf ganz besonders der gemäß Area Bombing Directive durchgeführte nächtliche Flächenangriff des britischen RAF Bomber Command vom 7. März 1945 die Stadt in vernichtender Weise. Er war die größte Katastrophe, welche Dessau in seiner Geschichte erlebt hat. Insgesamt wurden von den USAAF 1.182 Tonnen und von der RAF 1.862 Tonnen Bomben auf Dessau abgeworfen; zusammen 3.044 Tonnen Bombenlast[1] aller Kaliber bis hin zu schweren Luftminen. Die Stadt mit ihren Wohn-, Kultur- und Industriebauten wurde zu über 80 % vernichtet, die Innenstadt fast vollständig. Über 21.000 Wohnungen wurden total zerstört oder schwer beschädigt, über 11.000 mittelschwer beschädigt.[2] Mindestens 1.136 Menschen verloren ihr Leben und tausende wurden verwundet.

Nach der Eingemeindung von Roßlau (Elbe) zum 1. April 1935 hatte Dessau, „Gauhauptstadt“ des NSDAP-Gaus Magdeburg-Anhalt, im Jahre 1944 eine Einwohnerzahl von 123.000 Personen.[3] Die Stadt war Standort mehrerer kriegswichtiger Fabriken, wie den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken (JFM, 2 Werke) und der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG (BAMAG, 4 Werke), zusätzlich gab es weitere Großbetriebe wie die Dessauer Waggonfabrik (Zweigwerk der Berliner Maschinenbau und Bahnbedarf AG, MBA), Junkers & Co. sowie die Zuckerraffinerie.

Junkers-Symbol "Der Fliegende Mensch"
  1. Olaf Groehler: Bombenkrieg gegen Deutschland. 1990. S. 449
  2. Renate Kroll: Dessau in Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Hrsg. Götz Eckardt, Berlin, 1978. S. 305
  3. Frank Kreißler: Dessau in Trümmern. 2004. S. 9

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