Lungenembolie

Klassifikation nach ICD-10
I26 Lungenembolie
O88 Embolie während der Gestationsperiode
O08.2 Embolie nach Abort, Extrauteringravidität und Molenschwangerschaft
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Lungenembolie (kurz: LE) oder Lungenarterienembolie (kurz: LAE) ist eine Verstopfung (Embolie) eines Blutgefäßes in der Lunge bzw. dem Lungenkreislauf. Sie wird meistens durch einen Blutpfropfen (Blutgerinnsel), den sogenannten Thrombus (dann wird sie auch Lungenthrombembolie, pulmonale Thromboembolie oder Pulmonalarterienthrombembolie genannt), seltener durch Gasbläschen, beispielsweise bei einem Tauchunfall oder durch während einer Operation angesaugte Luft, oder durch Fett (Fettembolie, etwa durch Fett aus dem Fettmark bei Knochenbrüchen) verursacht. Da eine Lungenembolie potentiell lebensbedrohlich ist, sind Maßnahmen zur Ersten Hilfe immer erforderlich. Der sinkende Blutdruck (Hypotonie) kann zum obstruktiven Schock mit Kreislaufstillstand führen.

Typische Symptome sind akute Luftnot (Dyspnoe) und/oder Brustschmerz beim Einatmen. Der Mangel an Sauerstoff (Hypoxie) verursacht einen Ruhepuls von über 100/min (Tachykardie), der von einer hohen Atemfrequenz (Tachypnoe) begleitet wird. Die weitere Symptomatik ist sehr variabel und kann Husten (lat.: Tussis), Blut im Auswurf (Hämoptyse) sowie Herzrhythmusstörungen beinhalten. Bei einer zusätzlich (Komorbidität) bestehenden tiefen Beinvenenthrombose (Tiefe Venenthrombose – TVT) ist das betroffene Bein meist angeschwollen und schmerzt. Wegen des erhöhten Pumpwiderstandes im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie) wird die rechte Herzkammer stärker belastet (Cor pulmonale), was zu einer Herzinsuffizienz führen kann.

Neben der bedarfsweisen Zufuhr von Sauerstoff wird eine Lysetherapie zur Auflösung des Thrombus durchgeführt. Zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation) dient intravenös appliziertes Heparin. Nach Abklingen der akuten Symptome ist zur Vermeidung erneuter Thrombosen meist eine längerzeitige Therapie mit peroral verabreichten Antikoagulanzien (siehe Medizinische Maßnahmen) erforderlich.

In Deutschland sterben jährlich zwischen 40.000 und 100.000 Menschen an einer Lungenembolie. Sie ist damit nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung.[1]

  1. Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e. V.: Kampagne Risiko Thrombose. Berlin 2015, [1]

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