Medizin des Mittelalters

Manuskript aus dem späten 15. Jahrhundert mit den „Vätern der Medizin“: Neben Hippokrates, Avicenna, Aristoteles, Galenos, Albertus Magnus und Dioskurides ist unten rechts auch der fiktive „Macer“ abgebildet.

Die Medizin des Mittelalters oder mittelalterliche Medizin bzw. die mittelalterliche Heilkunde, genannt auch Heilkunde des Mittelalters, umfasst in etwa die Heilkunde der Zeit von 400 bis 1500. Die Medizin des Mittelalters basiert vor allem auf der antiken Humoralpathologie (Säftelehre), die durch Hippokrates von Kos begründet und von Galenos weiterentwickelt worden war. Nach dem Zerfallen des Römischen Reiches in der Spätantike zersplitterte sich die akademische Medizin in drei territoriale Hauptstränge und wurde fortan in Westeuropa (bzw. dem Abendland), Byzanz und in der arabischen Welt weitergeführt, bis diese durch das Aufkommen der universitären Medizin im Hochmittelalter wieder miteinander verschmolzen wurden. Wissen aus der Volksmedizin wurde von der akademischen Medizin des Mittelalters vielerorts übernommen.

Zu den Leistungen der mittelalterlichen Medizin zählen unter anderem der Beginn systematischer Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Anatomie (an der menschlichen Leiche), bedeutende Entwicklungen in der Chirurgie, Anfänge einer sozialen Medizin für alle Bevölkerungsschichten sowie die Einführung systematischen Unterrichts und die Schaffung eines staatlich anerkannten Ärztestandes.[1]

  1. Vgl. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 14–20 (Die Heilkunde des Mittelalters), hier: S. 14.

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