Menschensohn

Menschensohn“ (hebräisch ben ʾādām בֵּן־אׇדׇם, aramäisch בַּר־אֱנׇשׁ bar ʾænāš oder בַּר־נׇשׇׁא bar nāšāʾ[1]) ist ein Ausdruck aus der Bibel. Er bezeichnet dort zunächst einen Angehörigen der Gattung Mensch im Sinne von „jemand“ oder „einer“, in der nachexilischen Prophetie und biblischen Apokalyptik dann einen bestimmten transzendenten Heilsmittler der Endzeit.

Im Neuen Testament (NT) erscheint der griechische Ausdruck ὁ υἱὸς τοὺ ἀνθρώπου (ho hyios tu anthropu, „der Sohn des Menschen“) fast ausschließlich in Eigenaussagen des Jesus von Nazaret, nur einmal als Aussage über ihn, immer in der dritten Person, nie als Aussage über andere. Viele Neutestamentler halten den Titel daher für eine Selbstbezeichnung des historischen Jesus. Andere Hoheitstitel wie „Sohn Gottes“, „Sohn Davids“, „Messias“ oder „Kyrios“ (Herr) halten sie dagegen für Bezeichnungen, die damalige Juden und Urchristen Jesus teils zu dessen Lebzeiten, teils nach seinem Tod beilegten.

Bamberger Apokalypse: Der Menschensohn unter den sieben Leuchtern. (Offb 1,12f ).
  1. Es handelt sich in beiden Fällen um eine Genitivverbindung: Ben Adam heißt wörtlich Sohn Adams, und bar nasha bedeutet allgemein „Mensch“.

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