Mesoamerikanisches Ballspiel

Ballspielplatz in Monte Alban bei der Stadt Oaxaca (ca. 750) mit der für viele Regionen Mesoamerikas typischen H-Form des Spielfeldes und seitlichen Schrägen im Mittelteil
Ballspielplatz in Iximché (ca. 1450) im Hochland von Guatemala
Ballspielplatz in Cahal Pech, Belize
Steinerner Handschuh und Kautschukball aus Kaminaljuyu, Guatemala

Das Mesoamerikanische Ballspiel war sowohl Spiel als auch Ritual für die mesoamerikanischen Völker (Azteken, Maya, Mixteken, Tolteken, Totonaken und Zapoteken) in der präkolumbischen Zeit. Lange Zeit galten die Olmeken als die Erfinder des Ballspiels, doch ist – angesichts eines Ende des 20. Jahrhunderts in Paso de la Amada an der Pazifikküste entdeckten Ballspielplatzes aus der Zeit um 1400 v. Chr. (vgl. Mokaya-Kultur) – vieles wieder ungewiss. Die enge Verbindung zwischen kultischem Ritual, Schlichtungsinstanz und Spiel/Sport hatte bis zur Eroberung des Kontinentes durch die Europäer (ab 1519) und der weitgehenden kulturellen Zerstörung eine bedeutende Rolle inne. Es wird berichtet, dass Kaiser Karl V. von Hernán Cortés eine aztekische Ballspielmannschaft vorgeführt bekam.[1] Das Mesoamerikanische Ballspiel wurde somit wohl ein nicht unwichtiger Faktor in der Entwicklung europäischer Ballspiele. Auch heute noch werden Varianten des Mesoamerikanischen Ballspiels gespielt. In den pazifischen Küstenregionen Mexikos Sinaloa und Nayarit ist dies beispielsweise das Ulama.

Weder in Teotihuacán, einer der größten und bedeutendsten Städte Mesoamerikas, noch in den vielfältigen Kulturstätten Nord- und Südamerikas, wurden Ballspielplätze gefunden. In Teotihuacán sind allerdings einige Ballspieler im Wandbild des „Paradies des Tlaloc“ zu sehen, wobei das Thema hier jedoch als Freizeitvergnügen behandelt wird.

  1. http://www.motecuhzoma.de/cort-karl.html

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