Mikroorganismus

Ein Mikroorganismus, auch Mikrobe genannt, ist ein mikroskopisch kleines Lebewesen (Organismus), das als Einzelwesen nicht mit bloßem Auge erkennbar ist. Die meisten Mikroorganismen sind Einzeller, zu ihnen zählen jedoch auch wenigzellige Lebewesen (Pilze, Algen) entsprechender Größe.[1] Solche Lebewesen unterscheiden sich vom übrigen Tier- und Pflanzenreich lediglich in ihrer Größe und sind Gegenstand der Mikrobiologie.[1] Sie bilden im System der Lebewesen aber keine einheitliche Gruppe.

Zu den Mikroorganismen zählen Bakterien (z. B. Milchsäurebakterien), viele Pilze (z. B. Backhefe), mikroskopische Algen (z. B. Chlorellen) sowie Protozoen (z. B. Pantoffeltierchen und der Malaria-Erreger Plasmodium). Es ist umstritten, ob auch Viren zu den Mikroorganismen gerechnet werden sollen. Überwiegend werden sie nicht als Lebewesen und daher auch nicht als Mikroorganismen angesehen. Dennoch wird die Virenforschung (Virologie) als ein Teilgebiet der Mikrobiologie betrachtet.[2][3][4]

Mikroorganismen sind im Allgemeinen wichtig für den Stoffkreislauf: Einerseits bilden sie als Produzenten (z. B. Mikroalgen, Cyanobakterien) die Grundlage vieler Nahrungsketten, andererseits bauen sie als Zersetzer (Destruenten) organische Materie zu anorganischen Stoffen ab.[1] Einige Mikroorganismen haben für Menschen eine besondere Bedeutung: für die Ernährung, für erwünschte Stoffumwandlungen (beispielsweise Antibiotika-Produzenten), als Parasiten und als Erreger von Infektionskrankheiten.

  1. a b c Schülerduden Biologie, Dudenverlag, Mannheim, 7. Auflage 2009, S. 367 f. (Stichwörter: Mikrobiologie, Mikroorganismen)
  2. Michael T. Madigan et al.: Brock Biology of Microorganisms. 13. Auflage, Benjamin Cummings, 2010, ISBN 978-0-321-64963-8, S. 2: „Microorganisms […] include the viruses“, das heißt: Viren sind Mikroorganismen.
  3. Harald Gärtner: Biologie. Grundwissen und Gesetze. Compact Verlag, 2009, S. 132: „Auch die Virologie fällt in den Bereich der Mikrobiologie, obwohl Viren keine Lebewesen und somit keine Mikroorganismen sind.“
  4. Wolf-Dieter Deckwer et al. (Hrsg.): Römpp Lexikon Biotechnologie und Gentechnik, 2. Auflage 1999, S. 524, Stichwort Mikroorganismen: „Viren […] nehmen eine Sonderstellung ein. Sie stehen als nicht zelluläre Teilchen […] allen Organismen gegenüber, werden aber dennoch manchmal den Mikroorganismen zugeordnet.“

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