Minarett

Das Minarett der Großen Moschee von Samarra wurde im Jahr 852 erbaut und ist eines der ältesten erhaltenen Minarette.
Das um 1180 von den Almohaden erbaute Minarett der Koutoubia-Moschee in Marrakesch orientiert sich laut al-Marrākuschī am antiken Leuchtturm von Pharos.[1]
Die um 1615 erbauten Minarette der Sultan-Ahmed-Moschee in Istanbul zeigen den klassisch-osmanischen Stil: Runder Schaft unten (türkisch gövde), Balkon (şerefe), oberer Schaft (petek), Spitzkegeldach (külah) und Bekrönung (alem).
Das Hiran Minar (um 1600) in der mogulzeitlichen Residenzstadt Fatehpur Sikri ist nicht an eine Moschee gebunden; es diente wahrscheinlich als Beobachtungs- oder Jagdturm.

Ein Minarett (selten Minar,[2] arabisch منارة manāra, ursprünglich: „Leuchtturm“, oder مئذنة / miʾḏana) ist ein erhöhter Standplatz oder Turm für den Gebetsrufer (Muezzin) bei oder an einer Moschee; von hier werden Muslime fünfmal am Tag zum Gebet gerufen. Auch säkulare Turmbauten der islamischen Welt können als minar bezeichnet werden, etwa das Chor Minar oder das Hashtsal Minar in oder bei Delhi sowie das Hiran Minar in Fatehpur Sikri.

  1. Zitat nach Ibn ʿIdhārī al-Marrākuschī (The history of the Almohades, preceded by a sketch of the history of Spain from the time of the conquest till the reign of Yúsof ibn-Téshúfin, and of the history of the Almoravides. Edition Dozy S. 193): „Als der Almohadensultan Abu Jussuf Jakub al-Mansur die Stadt ... gründete, baute er eine große Moschee mit einem sehr hohen Minarett in der Gestalt des Pharos von Alexandria. Man konnte darin ohne Treppen (d. h. auf Rampen) hinaufsteigen, so daß die Lasttiere mit Lehm, Ziegelsteinen, Gips und allem nötigen Material bis zum höchsten Punkt hinaufgehen konnten.“ (zitiert nach Hermann Thiersch: Pharos: Antike, Islam und Occident; ein Beitrag zur Architekturgeschichte. Leipzig, Berlin 1909, S. 131); zur Abhängigkeit der frühen, insbesondere ägyptischen Minarette vom Vorbild des Pharos siehe: Robert Hillenbrand: Manāra, Manār. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 6. Brill, Leiden 1987, S. 361–368, hier: S. 367; Lorenz Korn: Die Moschee. Architektur und religiöses Leben. C.H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63332-4, S. 42.
  2. Brockhaus Enzyklopädie in zwanzig Bänden, 1971, S. 577

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