Mlada Bosna

Mlada Bosna (Junges Bosnien) war eine anti-klerikale, serbisch-nationalistische revolutionäre Vereinigung, Organisation bzw. Bewegung von Schülern und Studenten, die Anfang des 20. Jahrhunderts im von Österreich-Ungarn annektierten Bosnien-Herzegowina aktiv war.[1][2][3][4]

Die 1893 in Mostar gegründete Organisation stand,[5] auch durch enge personelle Verbindungen unter starkem Einfluss der später entstandenen serbischen Geheimorganisation Schwarze Hand (Crna ruka),[6] die ab 1910 zahlreiche Attentate, darunter auch das Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand plante. Zu den Mitgliedern der Mlada Bosna gehörten vorerst vor allem bosnische Serben, in den letzten Jahren vor dem Krieg stießen auch Kroaten und Bosniaken aus Bosnien-Herzegowina hinzu.[7] Die Bezeichnung Mlada Bosna wurde zwar seit 1907 schon vereinzelt verwendet, wurde aber erst 1918 üblich als kollektive Bezeichnung der zahlreichen organisatorisch nicht verbundenen Geheimzirkel jugendlicher Bosnier und Herzegowiner, die der Habsburgermonarchie Widerstand leisteten.[8]

  1. Dietmar Willoweit, Hans Lemberg (Hrsg.): Reiche und Territorien in Ostmitteleuropa. Historische Beziehungen und politische Herrschaftslegitimation. (= Völker, Staaten und Kulturen in Ostmitteleuropa Band 2) Oldenbourg Verlag, München 2006, ISBN 3-486-57839-1, S. 421. Jovan Byford: Denial and Repression of Antisemitism. Post-communist Remembrance of the Serbian Bishop Nikolaj Velimirović. Central European University Press, Budapest 2008, ISBN 978-963-9776-15-9, S. 23.
  2. Florian Bieber (Hrsg.): Bosnien-Herzegowina und der Libanon im Vergleich: historische Entwicklung und politisches System vor dem Bürgerkrieg. Pro Universitate Verlag, 1999, ISBN 3-932490-50-9, S. 36.
  3. Bodo Harenberg (Hrsg.): Chronik-Bibliothek des 20. Jahrhunderts. Chronik-Verlag, 1988, Original von der University of Virginia, Digitalisiert 2009, S. 86.
  4. Joachim Heise (Hrsg.): Für Firma, Gott und Vaterland: betriebliche Kriegszeitschriften im Ersten Weltkrieg : das Beispiel Hannover – Band 9 von Hannoversche Studien. Hahn, 2000, ISBN 3-7752-4959-1, S. 13.
  5. Steven W. Sowards (Hrsg.): Moderne Geschichte des Balkans: (der Balkan im Zeitalter des Nationalismus).Books on Demand GmbH, Norderstedt 2004, S. 557.
  6. Holm Sundhausen: Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlichen Wandels. Die Balkanländer 1830–1940 als historisches Labor. In: M. Hildermeier, J. Kocka, C. Conrad (Hrsg.): Europäische Zivilgesellschaft in Ost und West. Begriff, Geschichte, Chancen. Frankfurt am Main 2000, S. 149–177, hier S. 161.
  7. Dennison Rusinov: The Yugoslav Idea before Yugoslavia. in: Dejan Djokić (Hrsg.): Yugoslavism. Histories of a Failed Idea, 1918–1992. London 2003, ISBN 1-85065-663-0, S. 11–26, hier: S. 24. Holm Sundhaussen: Geschichte Serbiens. 19.–21. Jahrhundert. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-205-77660-4, S. 222.
  8. Wolf Dietrich Behschnitt: Nationalismus bei Serben und Kroaten 1830–1914. Analyse und Typologie der nationalen Ideologie. Verlag Oldenbourg, München 1980, ISBN 3-486-49831-2, S. 306.

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