Mobutu Sese Seko

Mobutu Sese Seko bei seinem Besuch im Pentagon, 5. August 1983

Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa Zabanga (* 14. Oktober 1930 in Lisala, Provinz Mongala, Belgisch-Kongo als Joseph-Désiré Mobutu; † 7. September 1997 in Rabat, Marokko) war von 1965 bis 1997 diktatorisch regierender Präsident der Demokratischen Republik Kongo (von 1971 bis 1997 Zaire). Sein Name bedeutet „der Krieger, der von Eroberung zu Eroberung schreitet, ohne Angst zu haben“.

Im September 1960 kam er durch einen Putsch, bei dem er Patrice Lumumba und Joseph Kasavubu entmachtete, an die Macht. Nach Kasavubus Wiedereinsetzung behielt er den Oberbefehl über die Armee. Am 24. November 1965 inszenierte er einen zweiten Staatsstreich; dieser war sehr gut vorbereitet und wurde so gut ausgeführt, dass Mobutu ohne Blutvergießen die Macht übernehmen konnte. Mobutu stürzte Kasavubu, ergriff das Amt des Präsidenten und verbot alle politischen Aktivitäten. Dieser Staatsstreich im Kontext der Kongowirren und des Kalten Krieges gelang nur mit substantieller Hilfe westlicher Geheimdienste und täuschte die Öffentlichkeit über die Brutalität seiner Herrschaft hinweg.

Die Tatsache, dass der Staatsstreich ohne Blutvergießen zustande kam, wurde im Westen sogar als Verdienst Mobutus herausgestrichen. Die Lobeshymnen weisen darauf hin, dass der „Retter des Kongo vor dem drohenden Kommunismus“ mit westlicher Duldung, wenn nicht sogar auf westlichen Wink hin, gehandelt hatte. Darauf verwies auch die Dauer seiner Diktatur, die während mehr als dreißig Jahren westliche Kritik und Störmanöver auf Distanz hielt. Während der Mobutu-Diktatur durfte eine kleptokratische Clique das Land ausplündern, im Gegenzug versprach er kompromisslose Linientreue mit der westlichen Welt, ihrem Verteidigungssystem und ihrem Antikommunismus. Zudem konnte der Westen davon ausgehen, dass Mobutu auch dessen zweites Hauptinteresse garantierte, den kontinuierlichen Zugriff auf die kongolesischen Rohstoffe, insbesondere Kupfer.

Während seiner von einem Kult um seine Person geprägten Herrschaft veranlasste er 1971 die Umbenennung von Kongo in Zaire, das diesen Namen bis zum Ende der Regierung Mobutu 1997 behielt.


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