Modalpartikel

Modalpartikeln (auch Abtönungspartikeln, Abtönungswörter oder MP) sind eine zu den Partikeln gehörende Wortart. Sie dienen unter anderem dazu, die subjektive Einstellung eines Sprechers zum ausgesagten Inhalt auszudrücken (verhalten sich aber selbst nicht als Teil des Satzinhalts). Beispiele: „Das ist ja witzig“ (der Sprecher entdeckt diesen Sachverhalt gerade für sich, erwartet aber nicht, dass er anderen neu ist) / „Männer sind eben so“ (der Sprecher resigniert gegenüber dem Sachverhalt).

Besonders verbreitet sind Modalpartikeln in der gesprochenen Sprache. Das Deutsche gilt als eine an Modalpartikeln äußerst reiche Sprache, was nicht selbstverständlich ist. In vielen Sprachen existieren nur wenige (z. B. Französisch, Spanisch) bis gar keine Partikeln dieser Klasse, sodass sie eine Herausforderung an Übersetzer darstellen. Aufgrund ihrer hohen Frequenz fallen sie auch beim Erlernen des Deutschen für Nicht-Muttersprachler ins Gewicht. Dies ist besonders deshalb problematisch, weil die Bedeutung sowohl der Klasse als auch der einzelnen Modalpartikeln nicht einfach fassbar ist. Andere Sprachen, in welchen Modalpartikeln eine größere Rolle spielen, sind das dem Deutschen eng verwandte Niederländisch sowie z. B. Griechisch, Indonesisch und Japanisch.

Abweichend von dieser Standardbedeutung findet sich vereinzelt ein Gebrauch der Bezeichnung „Modalpartikel“, mit dem „Satzadverb“ bzw. „Modalwort“ gemeint ist.[1] Normalerweise wird jedoch der Begriff Adverb von Partikel unterschieden (siehe Partikel (Grammatik) und Adverb #Adverb und Partikel) und ebenso zwei verschiedene Bedeutungen von „modal-“ in Modalpartikel im Gegensatz zu Modaladverb.

  1. So in: Joachim Ballweg: Modalpartikel. In: Ludger Hoffmann (Hrsg.): Handbuch der deutschen Wortarten. Walter de Gruyter, Berlin 2009, S. 547–553.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search