Nadelbinden

Nadelbinden
Zwei im Oslo-Stich von links nach rechts gearbeitete Reihen
Nadelgebundene Fausthandschuhe

Nadelbinden (auch Nadelbindung[1], Schlingentechnik[2][3]) ist eine sehr alte Technik zur Herstellung von textilen Flächengebilden, die aus Einzelfäden mit Hilfe einer Öhrnadel gearbeitet werden. Beim Nadelbinden existieren zahlreiche unterschiedliche Stiche. All diesen Stichen ist gemeinsam, dass der Faden damit zu einer Art abgeplatteter Schraube bzw. zu mehr oder weniger komplexen Schlingenketten gebunden wird. Je nach Stichvariante, Garnstärke und individueller Arbeitsweise entstehen beim Nadelbinden unterschiedlich dichte Textilien.

Nadelbinden war bereits in der Mittelsteinzeit verbreitet und ist damit deutlich älter als das Stricken, das erst im späten Altertum nachgewiesen werden kann. In Nordeuropa ist die Technik vereinzelt bis ins 20. Jahrhundert tradiert worden. Im 21. Jahrhundert hat sie – unter anderem im Anschluss an textilhistorische Forschungsarbeiten – durch die sozialen Medien neues Interesse und neue Verbreitung gefunden.

  1. Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. Band 19. De Gruyter, Berlin, New York 2001, ISBN 3-11-017163-5, S. 381 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Martin Nowak, Gislinde Forkel: Wolle vom Schaf. Eugen Ulmer, Stuttgart 1989, ISBN 3-8001-6401-9, S. 179–186.
  3. Louise Schinnerer: Antike Handarbeiten. R. v. Waldheim, Wien 1895.

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