Neue Zeit

Die Neue Zeit beim CDU-Sonderparteitag 1989

Die Neue Zeit war eine deutsche Tageszeitung, die von 1945 bis 1994 erschien. Die erste Ausgabe wurde am 22. Juli 1945 als Tageszeitung der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland lizenziert, in einer Auflage von 200.000 Exemplaren und mit großem publizistischen Erfolg herausgegeben.[1] Die Auslieferung übernahm anfangs der Vertrieb im Druckhaus Tempelhof von Deutscher Verlag vormals Ullstein. Beispielsweise wurde im Zeitraum vom 1. bis 4. August 1945 für die verkaufte Auflage von Neue Zeit, die täglich 103.340 Exemplare bei einer Druckauflage von 105.000 Stück betrug, eine Gutschrift vom Vertrieb Deutscher Verlag zu Gunsten der CDU-eigenen Union Verlag GmbH.[2] erstellt. Gedruckt wurde die Zeitung in der Berliner Verlagsanstalt GmbH.[3] Das Zeitungspapier für die Neue Zeit lieferte der Verlag der Zeitung Tägliche Rundschau, welcher der Besatzungsbehörde direkt unterstand.[4] Die Zeitung Neue Zeit war später in der DDR bis zum 11. November 1989 das Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (CDU in der DDR, auch Ost-CDU genannt).

  1. J. B. Gradl: Anfang unter dem Sowjetstern. Die CDU 1945–1948 in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Köln 1981, ISBN 3-8046-8584-6, S. 25ff; Massive Kürzungen der Auflagenhöhe erfolgten bald darauf als politische Strafe.
  2. Auf Grund der Abrechnung von Deutscher Verlag Vertrieb wurde am 7. August 1945 ein Betrag von über 35.000 Reichsmark bar ausgezahlt, also jedes Exemplar mit 8,5 Pfg. vergütet.
  3. Laut Impressum der NZ vom 22. August 1945 befand sich die Druckerei in Berlin-Mitte SW 68, Schützenstraße 18–25, während Verlag und Redaktion ihren Sitz bis in die 1970er Jahre in der Zimmerstraße 79/80 hatten.
  4. Aus der Rechnung in Russisch und Deutsch vom 1. Dezember 1945 geht hervor, dass Garde-Major Terenin als „Chef des Verlages“ der Zeitung Tägliche Rundschau für den Druck von Neue Zeit im Monat November insgesamt 54 Tonnen Papier zur Verfügung stellte und der Preis RM 330,– pro Tonne betrug; dazu kamen noch Fracht-, Transport- und Ladekosten in Höhe von RM 45,–, so dass der „Chef der Finanzabteilung des Verlages“ Oberleutnant Sutschkow den Empfang von RM 20.250,– mit dem Stempel „Betrag erhalten“ und seiner Unterschrift bestätigte.

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