Paraphilie

Paraphilien (griechisch παραφιλία von pará, ‚abseits‘, ‚neben‘, und philía, ‚Freundschaft‘, ‚Liebe‘) sind sexuelle Neigungen, die von der empirischen Norm abweichen und gesellschaftlich überwiegend als krankhaft oder anderweitig problematisch angesehen werden. Dazu zählen insbesondere ausgeprägte und wiederkehrende sexuelle Fantasien, Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sich auf unbelebte Objekte (sexueller Fetischismus), Schmerz, Demütigung, nicht einverständnisfähige Personen wie Kinder oder auf Tiere beziehen.

Die Diagnose einer sexuellen Vorliebe als Paraphilie ist umstritten und unterliegt historisch und soziologisch einem kontinuierlichen Wandel, der sich in einer andauernden Überarbeitung und Diskussion seitens der Herausgeber der beiden verbreitetsten diagnostischen Handbücher DSM und ICD spiegelt. Paraphilien wurden lange Zeit überwiegend als krankhaft betrachtet. Mit der Veröffentlichung des DSM-5 im Jahr 2013 wird ihnen nicht mehr grundsätzlich Krankheitswert zugeschrieben, sondern nur noch dann, wenn sie bei der betroffenen Person mit Leidensdruck einhergehen, Not, Verletzung oder den Tod einer anderen Person beinhalten oder jemand beteiligt ist, der nicht bereit oder nicht in der Lage ist, eine rechtliche Zustimmung zu erteilen, wie insbesondere Kinder.[1] Unterschieden wird heute zwischen sexuellen Präferenzstörungen, die die sexuelle Selbstbestimmung anderer Menschen nicht beeinträchtigt, und der Kategorie der sexuellen Verhaltensstörungen (Dissexualität, engl. paraphilic disorder).[2]

  1. What The DSM-5 Means For The Diagnosis And Treatment Of Sexual Issues. Abgerufen am 9. September 2016.
  2. Störungen der sexuellen Präferenz (Paraphilien) Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité, abgerufen am 16. Juli 2021.

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