Parzival

Wolfram, Parzival 1,1ff (Prolog) – Ist zwiffel hertzen noch gebur ... (Heidelberg, Cod. Pal. germ. 339, fol. 6r)

Parzival ist ein Versroman der mittelhochdeutschen höfischen Literatur von Wolfram von Eschenbach, der zwischen 1200 und 1210 entstand.[1] Das Werk umfasst etwa 25.000 paarweise gereimte Verse und wird in den modernen Ausgaben in 16 Bücher gegliedert.

In kunstvoll verzahnten Handlungssträngen einer Doppelromanstruktur werden die Aventiuren erzählt, die abenteuerlichen Geschicke zweier ritterlicher Hauptfiguren – einerseits die Entwicklung des Titelhelden Parzival (von altfranzösisch Perceval) vom Unwissenden im Narrenkleid zum Gralskönig, andererseits die gefahrvollen Bewährungsproben für den Artusritter Gawain.

Thematisch gehört der Roman zur sogenannten Artusepik, wobei die Aufnahme Parzivals in die Tafelrunde des legendären britischen Königs nur als Durchgangsstation der Gralssuche erscheint, doch dann zur Voraussetzung seiner Bestimmung als Gralskönig wird.

Der Stoff wurde literarisch, aber auch in der Bildenden Kunst und in der Musik vielfach bearbeitet; die nachhaltigste Wirkung erreichte Richard Wagners Adaption für das Musiktheater mit seinem Bühnenweihfestspiel Parsifal (Uraufführung 1882).

  1. Kindlers Literatur Lexikon. Metzler, Stuttgart 2008.

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