Pneumothorax

Klassifikation nach ICD-10
J93.0 Spontaner Spannungspneumothorax
J93.1 Sonstiger Spontanpneumothorax
J93.2 Iatrogener Pneumothorax
J93.8 Sonstiger Pneumothorax
S27.0 Pneumothorax, traumatisch
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Pneumothorax (von altgriechisch πνεῦμα pneuma, deutsch Luft, und θώραξ thōrax, deutsch ‚Brustkorb‘[1]), im Medizinerjargon auch Pneu genannt, ist ein meist akut auftretendes, je nach Ausprägung lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt (Pleuraraum) zwischen den beiden Pleurablättern gelangt und damit die Ausdehnung eines Lungenflügels oder beider Lungenflügel behindert, sodass diese für die Atmung nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Ein Pneumothorax kann nur bei Säugetieren (außer bei Rüsseltieren) entstehen, da nur sie einen Pleuraspalt besitzen.[2][3]

Die Ausprägung reicht von minimalen Luftmengen im Pleuraraum, die vom Patienten kaum bemerkt werden, über einen Lungenkollaps bis hin zum Spannungspneumothorax, bei dem die Funktion beider Lungenflügel und auch die Herz-Kreislauf-Funktion drastisch eingeschränkt sein können. Bei einem Spannungspneumothorax muss von einer akuten Lebensgefahr ausgegangen werden.

  1. das von Ferdinand Sauerbruch mit „Luftbrust“ übersetzte Wort „Pneumothorax“ wurde von dem britischen Chirurgen William Hewson im 18. Jahrhundert eingeführt, der 1767 diese Luftansammlung im Brustfellraum nachgewiesen hatte. Vgl. etwa Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 28, sowie Ferdinand Sauerbruch, Hans Rudolf Berndorff: Das war mein Leben. Kindler & Schiermeyer, Bad Wörishofen 1951; Lizenzausgabe für Bertelsmann Lesering, Gütersloh 1956, S. 41–45.
  2. Andrew L. Banyai: Is "spontaneous pneumothorax" really spontaneous?. In: Dis. Chest. Band 56, Nr. 6, Dezember 1969, S. 487. doi:10.1378/chest.56.6.487
  3. John B. West: Why doesn’t the elephant have a pleural space? In: News in Physiological Sciences. Band 17, 2002, S. 47–50, doi:10.1152/nips.01374.2001.

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