Politisches Testament Adolf Hitlers

Politisches Testament (Seite 1)

Als „Mein politisches Testament“ betitelte Adolf Hitler ein Schriftstück, das er am 29. April 1945, dem Vortag seines Suizids, unmittelbar vor seinem Privattestament verfasste. Es wurde im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als politisches Testament Adolf Hitlers bekannt.[1]

Darin gab er einem angeblichen Weltjudentum die Schuld am Zweiten Weltkrieg, um die von ihm betriebene Vernichtung der europäischen Juden zu rechtfertigen. Seinen beabsichtigten Suizid erklärte er zum Selbstopfer, das von den Wehrmachtssoldaten Kampf bis zum Tod fordere. Er setzte eine Nachfolgeregierung ein und verpflichtete sie, den Krieg mit allen Mitteln fortzusetzen. Er forderte von ihr und den Deutschen, die Ziele des Nationalsozialismus langfristig zu verwirklichen, vor allem die Nürnberger Gesetze einzuhalten und dem „Weltvergifter aller Völker“ weiter „unbarmherzigen Widerstand“ zu leisten. Damit umschrieb er, dass die Deutschen die Juden über seinen Tod hinaus vollständig vernichten sollten.

Ein gleichlautender Buchtitel bezieht sich auf die in der Literatur umstrittenen Bormann-Diktate vom 4. bis 26. Februar und 2. April 1945.[2] Diese hat Hitler nicht als „politisches Testament“ bezeichnet.[3]

  1. Zeno.org: Der Nürnberger Prozess, Hauptverhandlungen, 125. Tag (9. Mai 1946), Nachmittagssitzung (Verhör von Karl Dönitz)
  2. François Genoud (Hrsg.): Hitlers politisches Testament. Die Bormann-Diktate vom Februar und April 1945. Mit einem Essay von Hugh Trevor-Roper und einem Nachwort von André François-Poncet. Albrecht Knaus, München 1995, ISBN 978-3-8135-5111-2.
  3. Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien: Täter, Opfer, Strafverfolgung. Beck, München 1996, ISBN 3-406-39268-7, S. 14 und 222, Anm. 3.

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