Das Deutsche Kaiserreich wurde 1871 nach Siegen Preußens in den Einigungskriegen gegründet und bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918. Es entwickelte sich zu einer der führenden Industrienationen Europas, war jedoch auch von politischen Spannungen, sozialen Ungleichheiten, Antisemitismus und imperialistischen Bestrebungen geprägt. Das Portal bietet einen Einstieg in die 19.001 Artikel des Deutschen Kaiserreiches in der deutschsprachigen Wikipedia. Es gibt einen Überblick über Ereignisse und wichtige Persönlichkeiten dieses historischen Kapitels der deutschen Geschichte. Es gibt noch genug zu tun, die Mitarbeit ist gerne gesehen. Anmerkungen, Vorschläge oder sonstige Wünsche bitte unterschrieben auf die Diskussionsseite setzen.
Die Abreise König Wilhelms I. zur Armee am 31. Juli 1870 (anfänglich Linden Berlins am Nachmittag des 31. Juli 1870) ist ein Gemälde von Adolph Menzel aus dem Jahr 1871. Es stellt einen Teil des Boulevards Unter den Linden in Berlin dar. Auf der Promenade begrüßt eine Menschenmenge den in einer Kutsche vorbeifahrenden preußischen König Wilhelm I. anlässlich des beginnenden Deutsch-Französischen Krieges. Die Forschung setzt sich insbesondere mit der nur randständigen Darstellung des Königs und der Dominanz des städtischen Bürgertums auseinander. Beide Elemente geben Anlass zu Diskussionen um eine mögliche Ironisierung und Infragestellung von sozialen Hierarchien und Militarismus. Kunsthistoriker und Historiker attestieren dem Bild teils aber auch eine Monarchie und Krieg legitimierende Intention. Umstritten ist auch, ob das Bild der Historien-, Genre- oder Vedutenmalerei zugerechnet werden kann. Es thematisiert – zu Menzels Lebzeiten ungewöhnlich – ein beim Entstehungszeitpunkt erst wenige Monate zurückliegendes historisches Ereignis. Das Gemälde fällt in eine späte Schaffensphase, in der Menzel vermehrt städtische Massenszenen abbildete. Menzel hatte im Sommer 1870 persönlich die Abreise des Königs beobachtet. Einige Monate später beauftragte ihn der Berliner Bankier Magnus Herrmann mit einem Gemälde, das eben jenen historisch gewordenen Moment zeigen sollte. Inwieweit das Bild das Geschehen realistisch wiedergibt oder aus künstlerisch-ästhetischen Gründen eine nachträgliche Konstruktion ist, wird diskutiert. Das dem Realismus zugeordnete Gemälde wurde 1881 von der Nationalgalerie in Berlin erworben. → zum Artikel...
Der Deutsche Kaiser war von 1871 bis 1918 das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches. Das deutsche Kaisertum wurde als Fortführung des 1806 erloschenen römisch-deutschen Kaisertums verstanden, hatte faktisch aber keine politischen Gemeinsamkeiten mit dieser monarchischen Herrschaftsform des Heiligen Römischen Reiches. Verfassungsrechtlich wurde das Kaiseramt durch die Artikel 11 der Verfassung des Deutschen Bundes vom 1. Januar 1871 sowie daraufhin der Bismarckschen Reichsverfassung vom 16. April 1871 begründet. Die symbolisch-zeremonielle Weihe erfolgte am 18. Januar 1871 durch eine Proklamation deutscher Fürsten und des Militärs im Spiegelsaal von Schloss Versailles bei Paris. Die ältere Bezeichnung für den Funktionsträger in der Verfassung des Norddeutschen Bundes lautete „Präsidium des Bundes“ oder „Bundespräsidium“. Die Verfassungsnorm behielt diese ältere Bezeichnung bei, die in der Praxis jedoch völlig hinter dem Kaisertitel zurücktrat.
Der deutsche Kaiser war ein konstitutioneller Monarch und das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches. Er war jedoch nur ein wichtiges Staatsorganen neben drei weiteren: dem Bundesrat, dem Reichstag als nationales Parlament und dem Reichskanzler. Das Kaiseramt war gemäß Artikel 11 der Verfassung in Personalunion mit dem des Königs von Preußen verbunden. Auf diese Weise sollte im offenen Widerspruch zum föderalen Prinzip eine preußische Vorherrschaft in Deutschland sichergestellt werden. Die Kaiser verfügten über weitreichende exekutive Vorrechte.
Das Deutsche Kaiserreich hinterließ ein vielschichtiges Erbe. Die Kolonialpolitik hat bis heute Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Deutschland und ehemaligen Kolonien sowie auf die Diskussion um Rückgaben von geraubten Kunstwerken und Artefakten. Gegenwärtig gibt es Diskussionen darüber, wie das Kaiserreich in der heutigen Zeit historisch aufgearbeitet und in Erinnerung behalten werden sollte. Dabei stehen Themen wie Nationalismus, Militarismus, Antisemitismus, autoritäre Tendenzen, der Erste Weltkrieg sowie rechts- und sozialstaatliche Elemente im Fokus. Auch der richtige Umgang mit Denkmälern und Straßennamen aus der Zeit des Kaiserreiches ist hoch umstritten.
Deutscher Anteil am Ausbruch des Ersten Weltkrieges - Aufarbeitung der deutschen Besetzung Belgiens im Ersten Weltkrieg - Aufarbeitung des Völkermords an den Herero und Nama - Aufarbeitung der deutschen Beteiligung am Völkermord an den Armeniern – Aufarbeitung des Militarismus während des Kaiserreiches - Restitution von geraubten Kunstwerken und Artefakten - Umgang mit dem Bismarck-Denkmal in Hamburg - Debatten um das wiederaufgebaute Berliner Schloss
Die Politik des Deutschen Kaiserreiches wurde verfassungsrechtlich von vier wichtigen Staatsinstitutionen bestimmt. Der deutsche Kaiser war als konstitutioneller Monarch das Staatsoberhaupt, der Bundesrat vertrat die Gliedstaaten, der Reichstag war das nationale Parlament und die Reichskanzlei war für den Verkehr des Reichskanzlers mit den übrigen Reichs- und Staatsorganen verantwortlich. Die Innenpolitik wurde stark von Spannungen zwischen den konservativen Eliten und den aufstrebenden sozialistischen und liberalen Bewegungen geprägt. Die Außenpolitik des Deutschen Kaiserreiches war von einer zunehmenden bündnispolitischen Isolierung und aggressiven kolonialen Bestrebungen geprägt.
Verfassungselemente
Deutscher Kaiser - Reichstag - Bundesrat - Reichskanzler
Akteure
Wilhelm I. - Friedrich III. - Wilhelm II. - Otto von Bismarck - Bernhard von Bülow - Theobald von Bethmann Hollweg - Rudolf Virchow - August Bebel - Wilhelm Liebknecht - Nationalliberale Partei - Deutsche Zentrumspartei - Sozialdemokratische Arbeiterpartei - Erich Ludendorff - Paul von Hindenburg
Innenpolitik
Innere Reichsgründung - Reichsfeinde - Kulturkampf - Kanzelparagraph (1871) - Jesuitengesetz (1872) - Maigesetze (1873, 1874, 1875) - Klostergesetz (1875) - Brotkorbgesetz (1875) - Sozialistengesetz (1878-1890) - Umsturzvorlage - Zuchthausvorlage - Sozialgesetzgebung - Februarerlasse - Polenausweisungen (ab 1885) - Kanzlerdiktatur - Persönliche Regiment Wilhelms II. - Berliner Antisemitismusstreit - Antisemitenliga - Judenzählung - Burgfriedenspolitik - Kieler Matrosenaufstand - Novemberrevolution - Abdankung Wilhelms II.
Außenpolitik
Bündnispolitik Otto von Bismarcks - Friede von Frankfurt (1871) - Dreikaiserabkommen (1873) - Krieg-in-Sicht-Krise (1875) - Kissinger Diktat (1877) - Berliner Kongress (1878) - Zweibund (1879) - Dreikaiserbund (1881) - Dreibund (1882) - Einkreisung - „Platz an der Sonne“ (Rede 1897) - Deutsch-Britisches Flottenwettrüsten (ab 1898) - Flottengesetze (ab 1898) - Weltpolitik - Schlieffen-Plan - Julikrise - Deutsches Ultimatum an Belgien - Rape of Belgium - Septemberprogramm - Westfront - Ostfront - Deutsche Waffenstillstandskommission 1918 - Waffenstillstand von Compiègne (1918) - Dolchstoßlegende
Im Deutschen Kaiserreich erlebte die Wirtschaft eine rasante Entwicklung. Die Industrialisierung war in vollem Gange. Die Wirtschaft des Kaiserreiches basierte zunehmend auf der Schwerindustrie, insbesondere auf dem Bergbau, der Stahlproduktion und der chemischen Industrie. Große Unternehmen wie Krupp, Siemens und BASF waren führend in ihren Branchen. Industriearbeiter und Handwerker lösten Bauern und Landarbeiter als größten Teil der Bevölkerung ab. Die Bauern blieben jedoch eine weitere wichtige Gruppe im Kaiserreich, sie bewirtschafteten ihr eigenes Land oder arbeiteten auf den Gütern der adligen Großgrundbesitzer.
Entwicklungen und Ereignisse
Hochindustrialisierung in Deutschland - Deutsche Wirtschaftsgeschichte im Ersten Weltkrieg - Münzgesetz - Gründerzeit (1871–1873) - Gründerkrach - Schutzzollpolitik - Franckensteinsche Klausel - Agrarier - Konkursordnung - Hypothekenbankgesetz - Börsenenquetekommission
Bedeutende Unternehmer und Bankiers
Alfred Krupp - Friedrich Alfred Krupp - Werner von Siemens - August Thyssen - Carl Duisberg - Hugo Stinnes - Emil Rathenau - Walther Rathenau - Carl Zeiß - Bethel Henry Strousberg - Otto Schott - Robert Bosch - Carl Leverkus - Deutsche Reichsbank - Gerson von Bleichröder
Folgen des Ersten Weltkrieges
Deutsche Inflation 1914 bis 1923 - Kriegssozialismus - Steckrübenwinter - Ersatzlebensmittel im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich) - „Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst“ - Liebesgaben - Deutsche Kriegsküchen
Die deutschen Kolonien lagen überwiegend in Afrika und Ozeanien. Sie waren Teil der deutschen Expansionspolitik und dienten wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interessen. Wirtschaftlich betrachtet hatten die deutschen Kolonien eine begrenzte Bedeutung. Dennoch wurden einige Rohstoffe wie Kautschuk, Baumwolle, Diamanten und Palmöl aus den Kolonien exportiert. Politisch gesehen dienten die Kolonien als nationale Prestigeobjekte. Sie wurden auch als potenzielle Siedlungsgebiete für deutsche Auswanderer betrachtet. Die deutsche Kolonialherrschaft war geprägt von Ausbeutung, Unterdrückung und rassistischer Diskriminierung.
Allgemeines
Deutsche Kolonien - Lüderitzland - Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) - Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi und Ruanda sowie ein Teil Mosambiks) - Kamerun - Neukamerun - Togo - Deutsch-Neuguinea - Kiautschou - „Deutsche Schutzgebiete“ in der Südsee Deutsche „Musterkolonien“
Rassismus und Kolonialverbrechen
Verkafferung - Berliner Kolonialausstellung (1896) - Mischehendebatte im deutschen Reichstag (1912) - Mdachi bin Scharifu - Liste der Aufstände in den deutschen Kolonien - Gefecht von Hornkranz (1893) - Völkermord an den Herero und Nama (1904-1908) - Schlacht am Waterberg (1904) - Konzentrationslager in Deutsch-Südwestafrika (ab 1904)
Verwaltung
Reichskolonialamt - Schutzgebietsgesetz - Kolonialrat - Gouvernementsrat (Deutsche Kolonien) - Landesrat (Deutsch-Südwestafrika) - Stationsdienst (Marine)
Wilhelm I. • Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach • Schloss Babelsberg • Otto von Bismarck• Victoria von Großbritannien und Irland • Friedrich August III. • Abdankung Wilhelms II. • Abreise König Wilhelms I. zur Armee am 31. Juli 1870
Ernennung Otto von Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten • Berliner Antisemitismusstreit • Leo von Caprivi • Theobald von Bethmann Hollweg • Deutsch-Französischer Krieg • Erster Weltkrieg• Schlacht von Tannenberg • Deutsche Frühjahrsoffensive 1918 • Schlacht bei Gorlice-Tarnów • Dritte Flandernschlacht • Weihnachtsfrieden (Erster Weltkrieg) • Sedantag •
Aktuelle Kandidaten
(Beteilige dich an der Diskussion!)
Bürgertum im Deutschen Kaiserreich
Bernstorff-Note (1861)
Bodelschwingh-Boot (www, www2) - Deutsch-Westafrikanische Gesellschaft - Église Sainte-Famille (en) - Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft
Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg (Ansatzpunkt: Benutzer:Artikelstube/Liste von Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg; Aktualisierung: Importwunsch angelegt, wird von Superikonoskop erledigt)
Gedenken und Gedenkstätten zum Ersten Weltkrieg o.ä. (Ansatzpunkt: Erster Weltkrieg#Gedenken und Gedenkstätten)
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Friedrich III (Deutsches Reich) - Frauen im Deutschen Kaiserreich
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