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Deutsches Kaiserreich
Hinterhof, 1904 Fotodokumentation der Wohnungsenquête (Berlin)BASF Werk Ludwigshafen 1881Kaiser Wilhelm II.Gefangene Herero and Nama
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Deutsches Kaiserreich in Europa
Deutsches Kaiserreich in Europa

Das Deutsche Kaiserreich wurde 1871 nach Siegen Preußens in den Einigungskriegen gegründet und bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918. Es entwickelte sich zu einer der führenden Industrienationen Europas, war jedoch auch von politischen Spannungen, sozialen Ungleichheiten, Antisemitismus und imperialistischen Bestrebungen geprägt. Das Portal bietet einen Einstieg in die 19.008 Artikel des Deutschen Kaiserreiches in der deutschsprachigen Wikipedia. Es gibt einen Überblick über Ereignisse und wichtige Persönlichkeiten dieses historischen Kapitels der deutschen Geschichte. Es gibt noch genug zu tun, die Mitarbeit ist gerne gesehen. Anmerkungen, Vorschläge oder sonstige Wünsche bitte unterschrieben auf die Diskussionsseite setzen.

Artikel des Monats

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Rudolf Virchow (* 13. Oktober 1821 in Schivelbein, Pommern; † 5. September 1902 in Berlin) war ein deutscher Politiker, Arzt, Pathologe, Pathologischer Anatom, Anthropologe und Prähistoriker. Nach der 1871 erfolgten Gründung des deutschen Kaiserreiches prägte Virchow 1873 den Begriff des Kulturkampfes als vermeintliche Befreiung der Kultur vom Einfluss der Kirche. Von 1880 bis 1893 war Virchow zugleich gewähltes Mitglied des Deutschen Reichstags. Er vertrat nach den Reichstagswahlen 1881, 1884, 1887 und 1890 den Berliner Wahlkreis 2 (Schöneberger Vorstadt, Friedrichsvorstadt, Tempelhofer Vorstadt, Friedrichstadt-Süd). Ab 1884 setzte er sich als Mitglied der Fraktion der Deutschen Freisinnigen Partei besonders für den Aufbau einer staatlichen medizinischen Grundversorgung ein. Politisch war er bereits 1862 ein entschiedener Gegner des preußischen Ministerpräsidenten und ab 1871 auch Reichskanzlers Otto von Bismarck. Am 2. Juni 1865 griff Virchow Bismarck verbal so stark an, dass er am folgenden Tag von diesem wegen Anzweiflung seiner Wahrheitsliebe zu einem Duell gefordert wurde, das Virchow allerdings mit den Worten ablehnte, es sei keine zeitgemäße Art der Diskussion. In einigen englischsprachigen Quellen wurde in dem Zusammenhang die Legende vom „Wurst-Duell“ verbreitet: Virchow hatte die Wahl der Waffen und präsentierte zwei identisch aussehende Würste, von denen eine mit Trichinen belastet war. Bismarck sollte eine der beiden Würste essen, worauf Virchow die andere verspeisen würde. Bismarck lehnte ab. Hierbei dürfte es sich jedoch um eine Erfindung handeln. Virchow baute die vorhandene pathologisch-anatomische Sammlung stetig aus. In der Folge wurde 1872/73 das 1856 für Virchow errichtete Gebäude des Pathologischen Instituts um zwei Seitenflügel erweitert.1873 wurde er zum Geheimen Medizinalrat ernannt. Im Juni und Juli 1887 sowie im Januar 1888 erstellte er Gutachten über den mikroskopischen Kehlkopfbefund beim Kronprinzen Friedrich Wilhelm. mehr

Bild des Monats


Karikatur Der Lotse geht von Bord von John Tenniel, am 23. März 1890 in der auf den 29. März datierten Ausgabe der britischen Satirezeitschrift Punch erschienen

Im Fokus

Der Deutsche Kaiser war von 1871 bis 1918 das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches. Das deutsche Kaisertum wurde als Fortführung des 1806 erloschenen römisch-deutschen Kaisertums verstanden, hatte faktisch aber keine politischen Gemeinsamkeiten mit dieser monarchischen Herrschaftsform des Heiligen Römischen Reiches. Verfassungsrechtlich wurde das Kaiseramt durch die Artikel 11 der Verfassung des Deutschen Bundes vom 1. Januar 1871 sowie daraufhin der Bismarckschen Reichsverfassung vom 16. April 1871 begründet. Die symbolisch-zeremonielle Weihe erfolgte am 18. Januar 1871 durch eine Proklamation deutscher Fürsten und des Militärs im Spiegelsaal von Schloss Versailles bei Paris. Die ältere Bezeichnung für den Funktionsträger in der Verfassung des Norddeutschen Bundes lautete „Präsidium des Bundes“ oder „Bundespräsidium“. Die Verfassungsnorm behielt diese ältere Bezeichnung bei, die in der Praxis jedoch völlig hinter dem Kaisertitel zurücktrat.

Der deutsche Kaiser war ein konstitutioneller Monarch und das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches. Er war jedoch nur ein wichtiges Staatsorganen neben drei weiteren: dem Bundesrat, dem Reichstag als nationales Parlament und dem Reichskanzler. Das Kaiseramt war gemäß Artikel 11 der Verfassung in Personalunion mit dem des Königs von Preußen verbunden. Auf diese Weise sollte im offenen Widerspruch zum föderalen Prinzip eine preußische Vorherrschaft in Deutschland sichergestellt werden. Die Kaiser verfügten über weitreichende exekutive Vorrechte.

Beschäftigung mit dem Kaiserreich heute

Das Deutsche Kaiserreich hinterließ ein vielschichtiges Erbe. Die Kolonialpolitik hat bis heute Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Deutschland und ehemaligen Kolonien sowie auf die Diskussion um Rückgaben von geraubten Kunstwerken und Artefakten. Gegenwärtig gibt es Diskussionen darüber, wie das Kaiserreich in der heutigen Zeit historisch aufgearbeitet und in Erinnerung behalten werden sollte. Dabei stehen Themen wie Nationalismus, Militarismus, Antisemitismus, autoritäre Tendenzen, der Erste Weltkrieg sowie rechts- und sozialstaatliche Elemente im Fokus. Auch der richtige Umgang mit Denkmälern und Straßennamen aus der Zeit des Kaiserreiches ist hoch umstritten.

Gegenwärtige Kontroversen

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Deutscher Anteil am Ausbruch des Ersten Weltkrieges - Aufarbeitung der deutschen Besetzung Belgiens im Ersten Weltkrieg - Aufarbeitung des Völkermords an den Herero und Nama - Aufarbeitung der deutschen Beteiligung am Völkermord an den ArmeniernAufarbeitung des Militarismus während des Kaiserreiches - Restitution von geraubten Kunstwerken und Artefakten - Umgang mit dem Bismarck-Denkmal in Hamburg - Debatten um das wiederaufgebaute Berliner Schloss

Dauer- und Sonderausstellungen der letzten Jahre

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Vor 150 Jahren...

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Hauptartikel zur Politikgeschichte

Die Politik des Deutschen Kaiserreiches wurde verfassungsrechtlich von vier wichtigen Staatsinstitutionen bestimmt. Der deutsche Kaiser war als konstitutioneller Monarch das Staatsoberhaupt, der Bundesrat vertrat die Gliedstaaten, der Reichstag war das nationale Parlament und die Reichskanzlei war für den Verkehr des Reichskanzlers mit den übrigen Reichs- und Staatsorganen verantwortlich. Die Innenpolitik wurde stark von Spannungen zwischen den konservativen Eliten und den aufstrebenden sozialistischen und liberalen Bewegungen geprägt. Die Außenpolitik des Deutschen Kaiserreiches war von einer zunehmenden bündnispolitischen Isolierung und aggressiven kolonialen Bestrebungen geprägt.


Verfassungselemente

Deutscher Kaiser - Reichstag - Bundesrat - Reichskanzler


Akteure

Wilhelm I. - Friedrich III. - Wilhelm II. - Otto von Bismarck - Bernhard von Bülow - Theobald von Bethmann Hollweg - Rudolf Virchow - August Bebel - Wilhelm Liebknecht - Nationalliberale Partei - Deutsche Zentrumspartei - Sozialdemokratische Arbeiterpartei - Erich Ludendorff - Paul von Hindenburg


Innenpolitik

Innere Reichsgründung - Reichsfeinde - Kulturkampf - Kanzelparagraph (1871) - Jesuitengesetz (1872) - Maigesetze (1873, 1874, 1875) - Klostergesetz (1875) - Brotkorbgesetz (1875) - Sozialistengesetz (1878-1890) - Umsturzvorlage - Zuchthausvorlage - Sozialgesetzgebung - Februarerlasse - Polenausweisungen (ab 1885) - Kanzlerdiktatur - Persönliche Regiment Wilhelms II. - Berliner Antisemitismusstreit - Antisemitenliga - Judenzählung - Burgfriedenspolitik - Kieler Matrosenaufstand - Novemberrevolution - Abdankung Wilhelms II.


Außenpolitik

Bündnispolitik Otto von Bismarcks - Friede von Frankfurt (1871) - Dreikaiserabkommen (1873) - Krieg-in-Sicht-Krise (1875) - Kissinger Diktat (1877) - Berliner Kongress (1878) - Zweibund (1879) - Dreikaiserbund (1881) - Dreibund (1882) - Einkreisung - „Platz an der Sonne“ (Rede 1897) - Deutsch-Britisches Flottenwettrüsten (ab 1898) - Flottengesetze (ab 1898) - Weltpolitik - Schlieffen-Plan - Julikrise - Deutsches Ultimatum an Belgien - Rape of Belgium - Septemberprogramm - Westfront - Ostfront - Deutsche Waffenstillstandskommission 1918 - Waffenstillstand von Compiègne (1918) - Dolchstoßlegende

Hauptartikel zur Wirtschaftsgeschichte

Im Deutschen Kaiserreich erlebte die Wirtschaft eine rasante Entwicklung. Die Industrialisierung war in vollem Gange. Die Wirtschaft des Kaiserreiches basierte zunehmend auf der Schwerindustrie, insbesondere auf dem Bergbau, der Stahlproduktion und der chemischen Industrie. Große Unternehmen wie Krupp, Siemens und BASF waren führend in ihren Branchen. Industriearbeiter und Handwerker lösten Bauern und Landarbeiter als größten Teil der Bevölkerung ab. Die Bauern blieben jedoch eine weitere wichtige Gruppe im Kaiserreich, sie bewirtschafteten ihr eigenes Land oder arbeiteten auf den Gütern der adligen Großgrundbesitzer.


Entwicklungen und Ereignisse

Hochindustrialisierung in Deutschland - Deutsche Wirtschaftsgeschichte im Ersten Weltkrieg - Münzgesetz - Gründerzeit (1871–1873) - Gründerkrach - Schutzzollpolitik - Franckensteinsche Klausel - Agrarier - Konkursordnung - Hypothekenbankgesetz - Börsenenquetekommission


Bedeutende Unternehmer und Bankiers

Alfred Krupp - Friedrich Alfred Krupp - Werner von Siemens - August Thyssen - Carl Duisberg - Hugo Stinnes - Emil Rathenau - Walther Rathenau - Carl Zeiß - Bethel Henry Strousberg - Otto Schott - Robert Bosch - Carl Leverkus - Deutsche Reichsbank - Gerson von Bleichröder


Folgen des Ersten Weltkrieges

Deutsche Inflation 1914 bis 1923 - Kriegssozialismus - Steckrübenwinter - Ersatzlebensmittel im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich) - „Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst“ - Liebesgaben - Deutsche Kriegsküchen

Hauptartikel zu den deutschen Kolonien

Die deutschen Kolonien lagen überwiegend in Afrika und Ozeanien. Sie waren Teil der deutschen Expansionspolitik und dienten wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interessen. Wirtschaftlich betrachtet hatten die deutschen Kolonien eine begrenzte Bedeutung. Dennoch wurden einige Rohstoffe wie Kautschuk, Baumwolle, Diamanten und Palmöl aus den Kolonien exportiert. Politisch gesehen dienten die Kolonien als nationale Prestigeobjekte. Sie wurden auch als potenzielle Siedlungsgebiete für deutsche Auswanderer betrachtet. Die deutsche Kolonialherrschaft war geprägt von Ausbeutung, Unterdrückung und rassistischer Diskriminierung.

Allgemeines
Deutsche Kolonien - Lüderitzland - Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) - Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Burundi und Ruanda sowie ein Teil Mosambiks) - Kamerun - Neukamerun - Togo - Deutsch-Neuguinea - Kiautschou - „Deutsche Schutzgebiete“ in der Südsee Deutsche „Musterkolonien“


Rassismus und Kolonialverbrechen

Verkafferung - Berliner Kolonialausstellung (1896) - Mischehendebatte im deutschen Reichstag (1912) - Mdachi bin Scharifu - Liste der Aufstände in den deutschen Kolonien - Gefecht von Hornkranz (1893) - Völkermord an den Herero und Nama (1904-1908) - Schlacht am Waterberg (1904) - Konzentrationslager in Deutsch-Südwestafrika (ab 1904)


Verwaltung

Reichskolonialamt - Schutzgebietsgesetz - Kolonialrat - Gouvernementsrat (Deutsche Kolonien) - Landesrat (Deutsch-Südwestafrika) - Stationsdienst (Marine)

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Siehe auch

Portal-Logo Portale - 19. Jahrhundert · Imperialismus und Weltkriege · Preußen

Wiktionary: Deutsches Kaiserreich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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