Propaganda

Blumen für die DDR-Grenzsoldaten an der Berliner Mauer. Die Szene hatte eine propagandistische Funktion gegenüber der westlichen Welt und gegenüber DDR-Bürgern.
Wandtafel in einer Ausstellung über nationalsozialistische Propaganda

Propaganda (von lateinisch propagare‚ „weiter ausbreiten“, „ausbreiten“, „verbreiten“) bezeichnet in ihrer modernen Bedeutung[1] zielgerichtete Versuche, politische Meinungen oder öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und das Verhalten in eine vom Propagandisten oder Herrscher erwünschte Richtung zu steuern.[2][3][1][4] Die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darzulegen sowie die Vermischung von Information und Meinung charakterisieren dabei die Propagandatechniken.[3] Dies steht im Gegensatz zu pluralistischen[5] und kritischen[6] Sichtweisen, welche durch unterschiedliche Erfahrungen, Beobachtungen und Bewertungen sowie einen rationalen Diskurs[7][8] geformt werden.

  1. a b Thymian Bussemer: Propaganda: Konzepte und Theorien. Springer, 2008, ISBN 978-3-531-16160-0, S. 26 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. So Norstedt u. a.: From the persian Gulf to Kosovo – War Journalism and Propaganda. In: European Journal of Communication. 15, 2000, S. 383–404.
  3. a b Bundeszentrale für politische Bildung: Was ist Propaganda? Abgerufen am 24. Februar 2017: „Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen […] Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt. […] Propaganda nimmt dem Menschen das Denken ab und gibt ihm stattdessen das Gefühl, mit der übernommenen Meinung richtig zu liegen.“
  4. Gerhard Maletzke: Propaganda. Eine begriffskritische Analyse. In: Publizistik. 17, Heft 2, 1972, S. 153–164, Definition S. 157: „‚Propaganda‘ sollen geplante Versuche heißen, durch Kommunikation die Meinung, Attitüden, Verhaltensweisen von Zielgruppen unter politischer Zielsetzung zu beeinflussen.“
  5. Kristoff M. Ritlewski: Pluralismus als Strukturprinzip im Rundfunk: Anforderungen aus dem Funktionsauftrag und Regelungen zur Sicherung in Deutschland und Polen. Peter Lang, 2009, ISBN 978-3-631-59406-3, S. 3 (hier in der Google-Buchsuche [abgerufen am 24. Februar 2017]).
  6. Thomas Morawski, Martin Weiss: Trainingsbuch Fernsehreportage. Reporterglück und wie man es macht – Regeln, Tipps und Tricks. Mit Sonderteil Kriegs- und Krisenreportage. Springer, 2008, ISBN 978-3-531-90701-7, S. 303 (hier in der Google-Buchsuche [abgerufen am 24. Februar 2017]).
  7. Christer Petersen: Terror und Propaganda: Prolegomena zu einer Analytischen Medienwissenschaft. transcript Verlag, 2017, ISBN 978-3-8394-2243-4 (hier in der Google-Buchsuche [abgerufen am 24. Februar 2017]).
  8. Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung – Text- und Diskursanalyse. Abgerufen am 24. Februar 2017.

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