Qazi Mohammed

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Qazi Mohammed

Qazi Mohammed (kurdisch قازی محه‌ممه‌د Qazî Mihemed, [ qɑːˈziː mɪhəˈmːəd]; persisch قاضی محمد [ ɢɔːˈziː moɦæˈmːæd]; * 1. Mai 1900 in Mahabad; † 31. März 1947 ebenda) war ein kurdischer Politiker, Parteigründer, Richter und Präsident der Republik Kurdistan (auch Republik Mahabad genannt).

Er entstammte einer aristokratischen kurdischen Familie von angesehenen Geistlichen, die traditionell das Amt des religiösen Richters ausübten. Da Qazi Mohammed der älteste Sohn war, wurde er wie seine Vorfahren zum religiösen Richter ausgebildet.[1] Als sich im Jahre 1942 während der Besatzung des Iran durch die sowjetische Armee in Mahabad die kurdische Organisation Komeley Jianewey Kurd (auf Deutsch: „Konzil für die kurdische Wiedergeburt“) etablierte,[2] die die Souveränität des kurdischen Volkes anstrebte, wurde Qazi Mohammed ein bedeutendes Mitglied.[3] Später wurde die Organisation auf sein Betreiben hin in Demokratische Partei Kurdistan (heute: Demokratische Partei Kurdistan-Iran) umbenannt, die die Regierungspartei der am 22. Januar 1946 ausgerufenen Republik Kurdistan stellte.[4] Qazi Mohammed, der einen großen Einfluss hatte, trat offiziell den Posten des Präsidenten der kurdischen Republik an. Verteidigungsminister der Republik war sein Cousin Mohammed Hossein Saif Qazi.[5]

Heute zählt Qazi Mohammed, der auf das Recht der Kurden auf Selbstbestimmung und einen eigenen Staat bestand und dieses Recht bis zu seinem Tod verteidigte, zu den bedeutendsten Symbolfiguren der kurdischen Nationalbewegung.

  1. Günther Deschner: Die Kurden. Volk ohne Staat. Hrsg.: F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH. S. 140.
  2. Günther Deschner: Die Kurden. Volk ohne Staat. S. 146.
  3. Kakșar Oremar: Yadigaren Komara Kurdistan a Sala 1946an. S. 30.
  4. Seid Veroj: Komara Kurdistanê û Mehkemekirina Pêsewa Qazî Mihemed. S. 15–16.
  5. Günther Deschner: Die Kurden. Volk ohne Staat. S. 164.

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