Retrospektive Studie

Kategorien von patientenorientierten Studien[1]

Retrospektive Studie (lateinisch retrospectare ‚zurückblicken‘) ist ein Begriff aus der klinischen Forschung. Es handelt sich dabei um eine Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat. Im Gegensatz dazu werden bei einer prospektiven Studie die Daten nach Beginn der Studie eigens für diese Studie neu erhoben.

Das gemeinsame Ziel dieser beiden Arten von Längsschnittstudien ist die Beschreibung eines möglichen statistischen Zusammenhangs zwischen bestimmten Einflüssen – wie etwa genetischen Abweichungen, Schadstoffen, Lebensgewohnheiten, Medikamenten oder medizinischen Behandlungen – auf der einen Seite und bestimmten, danach aufgetretenen, gesundheitlichen Veränderungen, wie Erkrankung, Besserung, oder Gesundung auf der anderen Seite.

Im Zuge der inzwischen weit verbreiteten Entstehung von sehr umfangreichen digitalisierten medizinischen Datenbanken, insbesondere auch von (anonymisierten) Patientendaten, hat die Leistungsfähigkeit und daher die Bedeutung von retrospektiven Studien stark zugenommen.

  1. C. M. Seiler: Patientenorientierte Forschung in der Chirurgie. In: Manfred Georg Krukemeyer, Hans-Ullrich Spiegel (Hrsg.): Chirurgische Forschung. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-13-133661-3, S. 205–212 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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