Robert Viktor von Puttkamer

Robert Viktor von Puttkamer (* 5. Mai 1828 in Frankfurt (Oder); † 15. März 1900 auf Gut Karzin bei Stolp in Pommern) war ein preußischer Staatsmann, der vor allem wegen der von ihm als Innenminister in den 1880er Jahren betriebenen konservativen Personalpolitik in der preußischen Richter- und Beamtenschaft von erheblicher Bedeutung für die weitere Verwaltungsgeschichte Preußens bzw. des Deutschen Reiches war. Puttkamer entstammte der pommerschen Adelsfamilie Puttkamer.

Der Historiker Eckart Kehr hat 1929 zuerst darauf hingewiesen, dass die flächendeckende und dauerhafte Durchdringung des preußischen Staatsapparats mit konservativen „Gesinnungsbeamten“ wesentlich mit dem lange wenig beachteten Wirken Puttkamers in Verbindung gebracht werden müsse.[1] Die neuere regionalgeschichtliche Forschung konnte etwa mit Blick auf Ostpreußen zeigen, „dass Puttkamer politische Konformität bis hinab zur Ebene der Amtsvorsteher zu erzwingen trachtete.“[2] Unter ihm brach die „seit den Reformen der Jahre nach 1807 nie verlorengegangene“[3] liberale Beamtentradition ab.

  1. Eckart Kehr: Das soziale System der Reaktion unter dem Ministerium Puttkamer. In: Die Gesellschaft. Jg. 6 (1929), Nr. 2, S. 253–274.
  2. Patrick Wagner: Bauern, Junker und Beamte. Lokale Herrschaft und Partizipation im Ostelbien des 19. Jahrhunderts. (= Moderne Zeiten. Bd. 9), Göttingen 2005, ISBN 978-3-89244-946-1, S. 512.
  3. Werner Conze (Hrsg.: Ulrich Engelhardt, Reinhart Koselleck und Wolfgang Schieder): Gesellschaft-Staat-Nation. Gesammelte Aufsätze. Stuttgart 1992, S. 291.

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