Schloss Babelsberg

Luftaufnahme von Schloss Babelsberg (Nordseite) mit dem Schlossküchengebäude am rechten Bildrand (2019)

Schloss Babelsberg ist der ehemalige Sommersitz des deutschen Kaisers Wilhelm I. Es liegt im Park Babelsberg im Potsdamer Stadtbezirk Babelsberg und wurde ab 1834 im Tudorstil erbaut, angelehnt an das englische Windsor Castle. Die Residenz wurde in zwei Phasen errichtet. Zunächst entstand 1834/35 nach Entwürfen des Architekten Karl Friedrich Schinkel der östliche Bereich mit Zimmern für Wilhelm und seine Gemahlin Augusta. Zwischen 1844 und 1849 wurde nach Planung von Ludwig Persius der westliche Schlosskomplex mit Festsälen und Räumen für die beiden Kinder des Prinzenpaares angebaut. Das Schloss war Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse. Dazu gehörten unter anderem ein Besuch der britischen Königin Victoria 1858, die Ernennung Otto von Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten 1862 und die Unterzeichnung des sogenannten Sozialistengesetzes 1878.

Nach dem Tod Wilhelms I. 1888 verlor das Schloss seine politische und kulturelle Bedeutung. Eine vom preußischen Oberhofbaurat Albert Geyer geplante Umgestaltung zu einem Sommersitz des deutschen Kronprinzen Wilhelm wurde 1908 nach ersten vorbereitenden Baumaßnahmen aus Kostengründen verworfen. Nach dem Ende der Monarchie führte die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Preußens das Schloss 1927 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Museum. Auf Anordnung der Justizabteilung der sowjetischen Militäradministration brachte das Land Brandenburg ab 1949 die Zentrale Richterschule im Schloss unter. 1954 hatte die Hochschule für Filmkunst ihren Sitz im Schloss, den sie wegen der Errichtung der Berliner Mauer in unmittelbarer Nähe Anfang der 1960er Jahre verlassen musste. 1963 bis zur deutschen Wiedervereinigung beherbergte das Schloss das Museum für Ur- und Frühgeschichte. 1990 nahm die UNESCO Schloss Babelsberg als Teil der Berlin-Potsdamer Residenzlandschaft ins Weltkulturerbe auf. Zwischen 2013 und 2016 sanierte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg die Fassaden und Terrassen des Schlosses. Seit 2019 werden die Innenräume instand gesetzt, um sie der Öffentlichkeit wieder als Museum zugänglich zu machen.


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