Schwarze Hand

Der Siegelstempel der Schwarzen Hand zeigt einen Arm, der eine Fahne mit Totenkopf über gekreuzten Knochen erhebt; daneben Handgranate, Dolch und Giftflasche. Darüber die serbisch-kyrillische Umschrift УЈЕДИЊЕЊЕ ИЛИ СМРТ (Vereinigung oder Tod); darunter hier В. Ц. УПРАВА (Oberstes Zentralorgan).

Die Schwarze Hand (serbisch Црна Рука, Crna ruka), ab 1911[1] formal Vereinigung oder Tod (Уједињење или Смрт, Ujedinjenje ili Smrt), war ein nationalistisch-irredentistischer jugoslawischer Geheimbund des frühen 20. Jahrhunderts, der auch mit terroristischen Mitteln für die Gründung eines großserbischen bzw. südslawischen Nationalstaates kämpfte, in dem ganz Bosnien und Herzegowina mit Serbien vereint sein sollte.

Die Schwarze Hand war eine Verbindung von Offizieren, der mehrheitlich Serben, aber auch einige wenige Kroaten und Bosniaken (z. B. Oskar Tartaglia) angehörten. Ähnliche verschwörerische Offiziersverbindungen gab es im 19. Jahrhundert auch in Rumänien und dem Osmanischen Reich. Die Schwarze Hand galt als geheime Organisation, obwohl ihre Existenz und einige ihrer Mitglieder öffentlich bekannt waren.

Mitglieder der Schwarzen Hand und ihrer Vorgängerorganisation waren unter anderem an der Ermordung des serbischen Königs Aleksandar Obrenović und seiner Gattin Draga Mašin sowie dem Attentat von Sarajevo beteiligt, das die Julikrise auslöste, die zum Ersten Weltkrieg führte.

  1. Latinka Perović: Serbien bis 1918. In: Dunja Melčić (Hrsg.): Der Jugoslawien-Krieg: Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-33219-2, S. 106.

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