Sensualismus

Der Sensualismus ist aus Sicht der akademischen Philosophie eine besonders in England im 17. Jahrhundert einflussreiche Geistesströmung der Aufklärung. Davon ausgehend ist er aber auch eine in Frankreich heimische philosophische Richtung, die Erfahrung auf individuelle Sinneseindrücke (d. h. aus neurophysiologischen Reizen) bzw. Wahrnehmungen bezieht. Der Sensualismus ist damit die ursprüngliche Art und Weise der gründlichen Reflexion über den Menschen in seinem Verhältnis zu seiner physischen Umwelt.

Der Terminus „Sensualismus“ war zum ersten Mal 1804 von dem Franzosen Joseph Marie Degérando in seiner Geschichte der Philosophie verwendet worden. Er bezeichnete damit neuzeitliche Theorien, die physisches Empfinden als Ursprung allen Denkens und Handelns auffassten. In der Folge wurde die Bezeichnung „Sensualismus“ als philosophiehistorische Kategorie genutzt und auch auf vergleichbare Sichtweisen antiker Philosophen angewendet.[1]

  1. Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. Köln (Komet) 2007, S. 9 ff.

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