Seppuku

Seppuku-Zeremonie am Ende der Edo-Zeit
Aus: die Zeichnung stammt von L. Crépon nach einem japanischen Gemälde, 1867
Schauspiel einer Seppuku-Zeremonie, 1897

Seppuku (japanisch 切腹) bezeichnet eine ritualisierte Art des männlichen Suizids, die etwa ab der Mitte des 12. Jahrhunderts in Japan innerhalb der Schicht der Samurai verbreitet war und 1868 offiziell verboten wurde.

Ein Mann, der wegen einer Pflichtverletzung sein Gesicht verloren hatte, konnte durch Seppuku die Ehre seiner Familie wiederherstellen. Weitere Gründe für Seppuku waren unter anderem Strafe für einen Gesetzesverstoß oder das sogenannte oibara (追腹), bei dem Rōnin (herrenlose Samurai), die ihren Daimyō (lokale Herren im feudalen Japan) verloren hatten, ihm in den Tod folgten, falls er es ihnen schriftlich erlaubt hatte.

Der Begriff Harakiri (腹切り, von hara „Bauch“, und 切る kiru „schneiden“ – umgekehrte Reihenfolge der Kanji-Schriftzeichen) wird vor allem in Europa und Amerika benutzt. Er geht auf christliche Missionare in Japan zurück, die ihn als verunglimpfende Bezeichnung einsetzten, um die Tradition des Seppuku in Misskredit zu bringen.

Weitere Bezeichnungen waren Kappuku (割腹, „Aufschneiden des Bauchs“), Tofuku (屠腹, „Schlachten des Bauchs“), Isame Fuku (諫腹, deutsch etwa „Suizid aus Protest [gegen eine Entscheidung]“), Junshi (殉死, „in den Tod folgen“) bei Gefolgsleuten, die ihrem Herren in den Tod folgten, sowie Keikei (閨刑, „Schlafzimmerstrafe“) für den Kuge, einen japanischen aristokratischen Hofadel.[1]

  1. Uemon Moridan: Seppuku: Etiquette for Seppukunin, Kenshi & Kaishakunin. 2016, ISBN 978-1-5234-8692-2.

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