Side (Pamphylien)

Side (Türkei)
Side (Türkei)
Side
Side, Lage in der Türkei

Side (altgriechisch Σίδη) war eine Stadt in der antiken Landschaft Pamphylien. Sie zählt zu den archäologischen Stätten, die einen besonders anschaulichen Überblick auf die urbane Infrastruktur einer antiken Stadtanlage bieten. Die Stadt liegt rund 60 km östlich von Antalya (altgriechisch Ἀττάλεια Attáleia) in der Südtürkei. In der Nähe mündet der Fluss Manavgat Nehri (altgriechisch Μέλας Melas). Die auf einer Halbinsel gelegene Stadt war jahrhundertelang eine wohlhabende Handels- und Wirtschaftsmetropole mit geschätzt bis zu 40.000 Einwohnern.

Um 900 n. Chr. haben die Bewohner die Stadt verlassen und sind nach Antalya übergesiedelt. Das Stadtgebiet blieb rund ein Jahrtausend sich selbst überlassen, so dass in dieser Zeit kaum in die antike Bausubstanz eingegriffen wurde. Die heute sichtbaren archäologischen Reste datieren in die römische bis byzantinische Zeit.

Der heutige Ort, offiziell Selimiye genannt, wurde erst um 1900 von einer Gruppe muslimischer Auswanderer aus Kreta besiedelt. Die wissenschaftliche Untersuchung der Ruinenstätte begann etwa zur gleichen Zeit und blieb zunächst sporadisch.[1] 1947 bis 1973 fanden dann umfassende Grabungen durch die Archäologische Abteilung der Universität Istanbul unter Leitung von Arif Müfid Mansel statt. Diese wurden 1974 bis 1976 unter Jale İnan und 1982 bis 2008 unter Ülkü İzmirligil fortgesetzt. 2009 bis 2019 leitete Hüseyin Sabri Alanyalı von der Anadolu Üniversitesi in Eskişehir die Grabungen, seither seine Frau Feriştah Alanyalı. 2020 lagen im Dorf etwa ein halbes Dutzend Grabungsflächen offen, unter anderem wurde ein Abschnitt der Kolonnadenstraße freigelegt. In Side findet das touristisch geprägte Leben inmitten ansehnlicher Ruinen statt und ähnelt dem lebhaften Treiben, wie wir es uns für eine antike Hafenstadt vorstellen müssen.

  1. Mansel, S. 189 ff.

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