Sonderfahndungsliste G.B.

Die Sonderfahndungsliste G.B. (Sonderfahndungsliste Großbritannien) war ein, im Frühjahr 1940 im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammengestelltes, umfassendes Verzeichnis mit den Namen und Personalien von 2820 Personen. Diese Personen sollten im Falle einer erfolgreichen Invasion der britischen Inseln durch die deutsche Wehrmacht, die zu diesem Zeitpunkt von der deutschen militärischen Führung als operatives Szenario in Erwägung gezogen wurde (siehe Unternehmen Seelöwe), von Sondereinheiten der SS, die unmittelbar in Anschluss an die militärische Besetzung des Inselstaates auf diesen landen sollten, systematisch aufgespürt und verhaftet werden.

Der geplante Zweck der Liste sollte darin bestehen, dass Exemplare derselben den in Großbritannien operierenden Sonderkommandos der SS, die mit der Ausfindigmachung der vom RSHA gesuchten Personen beauftragt waren, als eine Art Checkliste bei der Ausführung ihrer Tätigkeit dienen sollte, indem sie diesen in kompakter Form die Namen und persönlichen Daten aller Personen, die nach einer deutschen Übernahme der Gewalt über Großbritannien automatisch in Gewahrsam genommen werden sollten, in die Hand gab, um so eine effektive "Abarbeitung" der betreffenden Namen bzw. Personen zu ermöglichen.

Im englischsprachigen Raum ist die Sonderfahndungsliste, von der einige Exemplare 1945 von den alliierten Besatzungstruppen in den Ruinen des RSHA aufgefunden wurden, als The Black Book ("Schwarzes Buch", freier: „Schwarze Liste“) bekannt geworden.


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