Spiel mit perfekter Information

Spiel mit perfekter Information, manchmal auch Spiel mit vollkommener Information genannt,[1] ist ein Begriff der mathematischen Spieltheorie. Demnach besitzt ein Spiel perfekte Information, wenn jedem Spieler zum Zeitpunkt einer Entscheidung stets das vorangegangene Spielgeschehen, d. h. die zuvor getroffenen Entscheidungen seiner Mitspieler sowie die zuvor getroffenen Zufallsentscheidungen, bekannt sind.[2]

Unter den Gesellschaftsspielen besitzen die meisten klassischen Brettspiele perfekte Information. Beispiele sind Go, Schach, Dame, Mühle, Halma, Nim und Mancala als Zweipersonenspiele oder auch Solitär und SameGame als Solitairespiel. Auch Spiele mit Zufallseinfluss wie Backgammon und Mensch ärgere Dich nicht, letzteres unabhängig von der Anzahl der Spieler, besitzen perfekte Information.

Ein Spiel ohne perfekte Information wird auch als Spiel mit imperfekter Information bezeichnet. Beispiele sind Kartenspiele wie Skat und Poker, weil dort jeder Spieler nur seine eigenen Karten kennt. Auch ein Spiel mit gleichzeitigen Zügen wie Schere, Stein, Papier ist kein Spiel mit perfekter Information, da dem sich entscheidenden Spieler die simultan erfolgende Entscheidung des Kontrahenten nicht bekannt ist. Insofern sind Informationsstände, die bezogen auf die Spieler asymmetrisch sind, kennzeichnend für Spiele mit imperfekter Information.

  1. Christian Rieck: Spieltheorie, Gabler, Wiesbaden 1993, ISBN 3-409-16801-X, S. 95.
  2. Walter Schlee, Einführung in die Spieltheorie: mit Beispielen und Aufgaben, ISBN 3-528-03214-6, S. 95

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