Strahlungsantrieb

Komponenten des Strahlungsantriebs der globalen Erwärmung in 2010–2019 relativ zu 1850–1900 gemäß Sechstem Sachstandsbericht des IPCC; alle Antriebe resultieren aus menschlicher Aktivität

Der Strahlungsantrieb (engl. radiative forcing) ist ein Maß für die Änderung der Energiebilanz der Erde durch Änderung der Wirkung der Strahlung aus dem Weltraum und wird in W/m² gemessen. Der Begriff radiative forcing bzw. climate forcing wurde vom IPCC eingeführt,[1] um im Rahmen der Klimastudien den Einfluss externer Faktoren auf die Strahlungsbilanz bzw. das Klimasystem der Erde zu beschreiben. Solche Faktoren können bspw. die veränderte Konzentration von Treibhausgasen und Aerosolen, veränderte eingehende (absorbierte) solare Strahlung in W/m² oder eine veränderte Albedo sein. In Bezug auf die solare Strahlung ist zwischen der Solarkonstante und der tatsächlich die Erdoberfläche erreichenden Strahlung zu unterscheiden, da die Atmosphäre einen Teil direkt reflektiert und die nicht reflektierte Strahlung dämpft, siehe hierzu den Strahlungshaushalt. Ungleichgewichte in der Strahlungsbilanz haben das Potential, Veränderungen von Klimaparametern und damit einen neuen Gleichgewichtszustand des Klimasystems herbeizuführen: Ein erhöhter Strahlungsantrieb führt zu einer Erwärmung der Erde, ein verringerter Strahlungsantrieb zu einer Abkühlung.

  1. IPCC Third Assessment Report, Working Group I: The Scientific Basis, Kapitel 6.3.1, Carbon Dioxide, Chapter 6: Radiative Forcing of Climate Change, S. 356–358, abgerufen am 10. Mai 2018.

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