Stress-Kardiomyopathie

Klassifikation nach ICD-10
I42 Kardiomyopathie
I42.88 Sonstige Kardiomyopathien
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Normales menschliches Herz und Herz mit abweichender Form des linken Ventrikels am Ende der Systole bei Broken Heart Syndrom

Die Stress-Kardiomyopathie (auch Gebrochenes-Herz-Syndrom, Tako-Tsubo-Kardiomyopathie, Tako-Tsubo-Syndrom, transiente linksventrikuläre apikale Ballonierung oder Broken-Heart-Syndrom) ist eine seltene, akut einsetzende und oft schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels, die vorwiegend bei älteren Frauen auftritt. Die Symptome gleichen denen eines Herzinfarktes und treten meist unmittelbar nach einer außerordentlichen emotionalen oder körperlichen Belastung auf. Die Ursache der erst in den 1990er Jahren als eigenständige Erkrankung beschriebenen Störung ist unklar; den meist deutlich erhöhten Blutspiegeln von Stresshormonen, insbesondere den körpereigenen Katecholaminen wie Adrenalin und Noradrenalin, scheint eine entscheidende Bedeutung zuzukommen.

Eine neuere Fall-Kontroll-Studie[1] „zeigt, dass die Patienten in den Jahren vor der kardialen Krise in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eine vermehrte Aktivität in den Corpora amygdaloideum haben, den Angst- und Stresszentren des Gehirns.“[2]

Die Prognose ist bei den meisten Patienten günstig, nach einigen Wochen ist die Herzfunktion bei der Mehrzahl von ihnen normalisiert. Im Akutstadium allerdings sind ernste und auch lebensbedrohliche Komplikationen häufig.

  1. Adzar Radfar et al.: Stress-associated neurobiological activity associates with the risk for and timing of subsequent Takotsubo syndrome. European Heart Journal 00 (2021), S. 1–11. Doi:10.1093/eurheartj/ehab029 (engl.). Zitiert nach „Deutsches Ärzteblatt.“
  2. PET zeigt, wo das „Gebrochene Herz“ im Gehirn entsteht. Deutsches Ärzteblatt, News (16. April 2021).

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