Synaspismos Rizospastikis Aristeras

Συνασπισμός Ριζοσπαστικής Αριστεράς
Synaspismos Rizospastikis Aristeras
Koalition der Radikalen Linken
Partei­vorsitzender Stefanos Kasselakis[1]
Gründung 2004 (als Wahlbündnis)
22. Mai 2012 (als Partei)
Hauptsitz Athen, Griechenland
Ausrichtung Demokratischer Sozialismus[2]
Sozialdemokratie[3]
Progressivismus[4]
historisch
Linkspopulismus[5]
Sitze Parlament
36 / 300 (12 %)
Mitglieder­zahl 35.000
Sitze EU-Parlament
4 / 21 (19 %)
Europapartei Europäische Linke (EL)
EP-Fraktion Die Linke
Website www.syriza.gr
Altes Logo: rote, grüne und violette Flaggen, darüber ein gelber Stern

Synaspismos Rizospastikis Aristeras (Syriza); griechisch Συνασπισμός Ριζοσπαστικής Αριστεράς, ΣΥΡΙΖΑ, übersetzt „Koalition der Radikalen Linken“, ist eine sozialistische griechische Partei. Politikwissenschaftler verorten sie im Linkspopulismus.[6]

Syriza war ab 2004 zunächst ein Wahlbündnis, das aus der postkommunistischen und neulinken Partei Synaspismos sowie zehn kleineren, kommunistischen, ökosozialistischen, maoistischen und trotzkistischen Gruppen bestand. Mit Wahlergebnissen zwischen 3 und 5 % der Stimmen[7] war sie bis 2012 viertstärkste Kraft im Parlament. Angesichts zunehmender Popularität wurde das Bündnis im Mai 2012 in Hinblick auf die Wahlen im darauf folgenden Juni in eine Partei umgewandelt.[8][9] Aus dieser Wahl ging sie als zweitstärkste Kraft hervor, noch vor der sozialdemokratischen PASOK. 2015 schließlich gewann sie die meisten Stimmen, mehr als die konservative Nea Dimokratia.

Nach dem Wahlsieg im Januar 2015 – mit kurzer Unterbrechung aufgrund der Neuwahlen im September – stellte Syriza mit dem Parteivorsitzenden Alexis Tsipras erstmals den Ministerpräsidenten Griechenlands. Sie bildete eine Koalitionsregierung mit der rechtspopulistischen Partei Anexartiti Ellines. Seit dem 8. Juli 2019 befindet sich die Partei wieder in der Opposition. Nachdem sie bei den Wahlen im Mai und Juni 2023 große Verluste erlitten hatte, verkündete Tsipras am 29. Juni seinen Rücktritt von der Parteiführung.[10][11] Am 24. September 2023 gewann der Reeder Stefanos Kasselakis mit Unterstützung eines Tsipras-Beraters die Wahl zum neuen Vorsitzenden der Partei.[12]

  1. Auf den Hund gekommen. In: junge Welt. 26. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.
  2. http://parties-and-elections.eu/greece.html
  3. http://users.ntua.gr/jmilios/Subversion_to_Centre-Left_Pragmatism.pdf
  4. https://books.google.com/books?id=nbD5DwAAQBAJ&dq=progressive+Syriza&pg=PA133
  5. https://www.academia.edu/5812717
  6. Siehe dazu etwa Heinz-Jürgen Axt: Griechenland, das Kalkül der Linkspopulisten und der Euro. In: Südosteuropa 60 (2012) 3, S. 321–345, hier: S. 321; Florian Hartleb: Ein Lehrstück für Demagogie. In: Handelsblatt, 1. Juli 2015; Cas Mudde: The problem with populism. In: The Guardian, 17. Februar 2015; Anton Pelinka: Extremisten gegen Europa. Die Europäische Union als „Defining Other“. ÖGfE Policy Brief, 20/2015, Wien 2015, S. 5; Alexander Schellinger: »Too much, too fast«. Was aus den Reformen in Griechenland gelernt werden kann. Friedrich-Ebert-Stiftung, Internationale Politikanalyse, Berlin 2015, ISBN 978-3-95861-224-2, S. 2; Hendrik Träger: Die Europawahl 2014 als second-order election. Ein Blick in alle 28 EU-Staaten. In: Michael Kaeding, Niko Switek (Hrsg.): Die Europawahl 2014. Spitzenkandidaten, Protestparteien, Nichtwähler. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-05737-4, S. 33–44, hier: S. 41; vgl. auch Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens [Elektronische Ressource]. Die Zeit der Gegenwart. C. H. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-66987-3, o. S.; Frank Decker: Vom Protestphänomen zur politischen Dauererscheinung: Rechts- und Linkspopulismus in Westeuropa. In: Uwe Backes, Alexander Gallus, Eckhard Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie, 27. Jahrgang (2015), Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8487-2522-9, S. 57–72, hier: S. 59.
  7. Luke March: Radical Left Parties in Europe. Routledge, Abingdon (Oxon) 2011.
  8. Ta Nea vom 22. Mai 2012
  9. NZZ vom 23. Mai 2012 :„Griechische Linksradikale schließen sich zu Partei zusammen“
  10. Alexis Tsipras tritt zurück – DW – 30.06.2023. Abgerufen am 30. Juni 2023.
  11. Michael Martens: Der Mann, vor dem halb Europa zitterte. FAZ 30. Juni 2023 (online bei faz.net)
  12. Ferry Batzoglou in Die Tageszeitung am 27. September 2023: "Griechenlands Syriza wählt Vorsitzenden - Genosse Kasselakis übernimmt"

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