Tibetische astronomische Kalenderrechnung

Tibetischer Kalender: Beginn des 3. Hor-Monats im tibetischen Kalender aus Lhasa für das Wasser-Schwein Jahr 1923/24

Die Tibetische astronomische Kalenderrechnung (tib.: lnga bsdus oder yan lag lnga bsdus) ist ein Teilgebiet der Tibetischen Astronomie (tib.: skar rtsis). Ziel dieser astronomischen Zeitrechnung ist der Aufbau des tibetischen Kalenders als Hilfsmittel der Zeitordnung und der Orientierung in der Zeit.

Für die tibetische Zeitrechnung ordnet sich das Weltgeschehen zeitlich durch Zeitzyklen, also durch periodisch wiederkehrende Zeiteinheiten wie „Weltalter“, „Sechzig-Jahres-Zyklus“, Jahr, Monat und Tag. Dabei sind die Zeiteinheiten dieser Zyklen in der Regel durch astronomische Phänomene definiert:

Das Weltalter beginnt und endet mit dem Zusammentreffen aller Planeten am Nullpunkt der Ekliptik, das Jahr ergibt sich aus der Vollendung der scheinbaren Umdrehung der Sonne um die Erde, der Monat beschreibt die Zeitspanne zwischen zwei Neumonden und der Kalendertag ist der natürliche Tag.

Im Rahmen der Zeitrechnung behandelt die tibetische Astronomie unter anderem die scheinbare Bewegung der Sonne und die Berechnung der ekliptikalen Länge des Mondes.

Durchgeführt wurden die astronomischen Berechnungen mit dem tibetischen Sandabakus.

Die Tibetische Kalenderrechnung wird auch heute noch sowohl in Tibet als auch außerhalb Tibets zur Erstellung des jährlichen Kalenders praktiziert.

Geschichtlich gesehen gründet die Tibetische Kalenderrechnung auf den Lehren des 1. Kapitels des Kālacakratantra und ist somit indischer Herkunft.


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