Tierpsychologie

Tierpsychologie (selten auch Veterinärpsychologie) ist eine ältere Bezeichnung für Ethologie, die „wegen der inzwischen vorwiegend physiologischen Ausrichtung der Verhaltensforschung etwas missverständlich geworden ist“ und deshalb „nicht mehr gebraucht wird.“[1] Im deutschen Sprachraum hatte die Tierpsychologie Ende des 19. Jahrhunderts in bewusst gesetzter Analogie zur „Menschen-Psychologie“ zeitweilige wissenschaftliche Bedeutung erlangt, als Forscher sich verstärkt darum bemühten, das innere Erleben von Tieren zu analysieren, zu verstehen und darauf praktisch einzugehen. In den späten 1930er-Jahren war die Tierpsychologie in bibliographischen Gliederungen des Universitätsfaches Psychologie in Deutschland als eigenes Gebiet enthalten und in der Nähe der Entwicklungsbiologie angesiedelt. Heute wird die Bezeichnung Tierpsychologie sowohl von Verhaltensforschern als auch von Humanpsychologen als irreführend angesehen.

  1. Klaus Immelmann: Wörterbuch der ethologischen Fachausdrücke. In: Derselbe (Hrsg.): Grzimeks Tierleben. Sonderband Verhaltensforschung. Kindler, Zürich 1974, S. 638.

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