Tongil Gruppe

Die Tongil Gruppe (koreanisch: 통일그룹) ist eine koreanische Unternehmensgruppe (chaebol), die mit der Vereinigungskirche verbunden ist. („Tongil“ steht koreanisch für „Vereinigung“, der Name der Vereinigungskirche auf Koreanisch lautet „Tongilgyo“.) Sie wurde 1963 vom Gründer der Vereinigungskirche, Sun Myung Moon, als gemeinnützige Organisation, die Einnahmen für die Vereinigungskirche bereitstellen sollte, gegründet (nach dem Kauf einer japanischen Drehbank im Jahr 1962).[1] Der Schwerpunkt lag auf der Fertigung, aber in den 1970er und 1980er Jahren expandierte sie durch die Gründung oder Übernahme von Unternehmen in den Bereichen Pharmazie, Tourismus und Verlagswesen.[2]

1998 war die Tongil Gruppe etwa an 35. Stelle unter den südkoreanischen Unternehmensgruppen und war dabei, nach Nordkorea zu expandieren. Mit der Zustimmung der südkoreanischen Regierung, die zuvor Beziehungen zwischen Nordkorea und südkoreanischen Unternehmen verboten hatte.[3]

In den 1990er Jahren litt die Tongil Group unter den Folgen der asiatischen Finanzkrise von 1997. Bis 2004 geriet sie in finanzielle Schieflage und war mit 3,6 Milliarden Dollar verschuldet. Im Jahr 2005 wurde Moons Sohn, Kook-jin Justin Moon (Gründer von Kahr Arms), zum Vorsitzenden der Tongil Gruppe ernannt.[2][4] Ab 2010 begann er die Geschäfte zu reformieren, indem er neue Manager einstellte und unrentable Zweige schloss. Zu den wichtigsten Beteiligungen der Tongil Gruppe gehören: The Ilwha Company, die Ginseng- und verwandte Produkte herstellt; Ilshin-Stein, Baumaterialien; und Tongil Heavy Industries, Maschinenteile einschließlich Hardware für das südkoreanische Militär. Etwa vierzehn Firmen sind mit der Tongil Gruppe verbunden.[5]

Die Tongil Gruppe fördert verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGO), die etwa 20 religiöse und pädagogische Einrichtungen finanziert, darunter die Sun Moon University und das Little Angels Children’s Folk Ballet of Korea; sowie spendet sie an die Vereinigungskirche selbst.[6]

  1. Reverend Dr. Sun Myung Moon: Mein Leben für den Weltfrieden. 2., überarbeitete Auflage. Kando Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-922947-44-8, S. 169,170: „Im Jahr 1962, bevor die koreanische Regierung die Währung umstellte, wurde eine Drehbank, die die Japaner benutzt und 1945 zurückgelassen hatten, für 720.000 Won gekauft. Nach der Währungsreform war sie 72.000 Won wert.“
  2. a b Hyung-eun Kim: Business engine of a global faith In: Joong Ang Daily, 12. April 2010 (englisch). 
  3. Don Kirk: Reverend Moon's Group Wants to Talk Investment: Seoul Nods At Church's Foray North In: New York Times, 2. Mai 1998 (englisch). 
  4. Rodrigo Bascunan, Christian Pearce: Enter the Babylon System. Enter the Babylon System. Random House of Canada, 2010, ISBN 978-0-307-36846-1, S. 88,89 (368 S.).
  5. Affiliated Companies. Archiviert vom Original am 18. Juni 2024; abgerufen am 30. Juni 2024 (koreanisch, japanisch, englisch).
  6. Donald Kirk: Sons rise in a Moon's shadow In: Forbes, 2. Mai 2010 (englisch). 

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