Torf

Industrieller Torfabbau am Naturschutzgebiet Ewiges Meer in Ostfriesland
Industrieller Torfabbau in Südmoslesfehn (Landkreis Oldenburg)
Wiedervernässte Abbaufläche im Großen Moor bei Uchte
Torfstiche im Peenetal bei Gützkow in Vorpommern
Werbung für Torfstreu in Ballen aus dem Bozener Tagblatt Der Tiroler von 1924

Torf ist ein organisches Sediment, das sich durch die Zersetzung von abgestorbenen Torfmoosen in Mooren bildet. Moore mit intakter Torfschicht speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie Wälder, wobei eine 15 Zentimeter mächtige Torfschicht etwa gleich viel Kohlenstoff bindet wie ein 100-jähriger Wald auf einer gleich großen Fläche. Durch die Entwässerung von Mooren werden Kohlendioxid und anderen klimawirksame Gase frei gesetzt, die den Treibhauseffekt zusätzlich verstärken und so die globale Erwärmung beschleunigen.[1]

Traditionell diente der Torfstich der Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen, wobei der getrocknete Torf als Brennstoff genutzt wurde. Noch immer spielt Torf als Substrat im Gartenbau eine wichtige Rolle. Da es jedoch 1.000 Jahre dauert, bis sich eine Torfschicht von einem Meter gebildet hat, überschreitet die Nachfrage vielerorts das Angebot. Nach Angaben des Industrieverbandes Garten wurden in Deutschland etwa 4,7 Millionen Kubikmeter Torf pro Jahr abgebaut, wobei zusätzlich die gleich Menge importiert wurde (Stand 2019).[2]

Aus diesen Gründen soll der Torfabbau gestoppt werden, um eine Renaturierung der Moore durch Wiedervernässung zu ermöglichen. Daher soll Pflanzenerde im nichtkommerziellen Gartenbau bis 2026 torffrei werden, während der kommerzielle Gartenbau für die Umstellung bis 2030 Zeit hat.[3]

  1. Moore und Klimawandel. Moore sind unverzichtbare Kohlenstofflager und -speicher Naturschutzbund Deutschland, abgerufen am 3. August 2024
  2. Torf: unersetzlich oder verzichtbar? Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, abgerufen am 3. August 2024
  3. Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen. Ausstiegsplan für Torfabbau und –verwendung und Entwicklung von Ersatzstoffen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, abgerufen am 3. August 2024

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