Trockenwohner

Heinrich Zille: Trockenwohner (um 1900):[1] Eine Familie zieht von einer Wohnung in die nächste
Fotografie aus der Berliner Wohnungsenquête, feuchte Kellerwohnung in der Palisadenstraße (1903)
Karikatur „Trockenwohner“, Der wahre Jacob (1904): Mieter: „Unser Schlafzimmer ist in gesundheitsgefährlichem Maße feucht. Da müßten Sie doch etwas dagegen tun?“ Hausprotz: „Jewiß! Wenn Se krank wer’n, wer’ ick mein Hausarzt sagen, det er Ihn’n mäßige Preise abnimmt!“

Als Trockenwohner (auch Trockenbewohner;[2] Trockenmieter[3]) bezeichnete man in der Zeit der Industrialisierung und der Gründerzeit Menschen, die zeitweilig in neu errichteten Wohngebäuden wohnten (auch Mietskasernen genannt), deren Wände noch nicht ausreichend getrocknet waren. Der Begriff „Trockenwohner“ wurde 1863 von der Satirezeitschrift Kladderadatsch geprägt, war häufig Gegenstand von Satire und Karikatur und wurde bei Karl Kraus und Walter Benjamin zur kulturkritischen Metapher.

  1. Sammlung Online. Abgerufen am 19. Dezember 2021.
  2. Theodor Fontane: Werke, Schriften und Briefe. Hanser, 1970, ISBN 978-3-446-10697-0, S. 1151 (google.de [abgerufen am 23. November 2021]).
  3. Kurt Tucholsky: Schloss Gripsholm. 1931, S. 76 (google.de [abgerufen am 23. November 2021]).

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