Ukrainisierung

Straßenschild in der Ukraine, an dem die russischen Ortsnamen durch Ukrainische ersetzt wurden; in der lateinischen Umschrift ist hier allerdings die russische Form erhalten geblieben
„Wir sprechen ukrainisch“. Tafel an der Poliklinik Lwiw.
Demonstranten fordern die Anerkennung des Russischen als regionale Amtssprache in Charkiw (2006)

Ukrainisierung (ukrainisch українізація/ukrajinisazija) bezeichnet meist eine von ungesteuerten Transkulturationsprozessen zu unterscheidende Assimilationspolitik und Sprachenpolitik, Maßnahmen des Nation Building oder Maßnahmen zur Ethnisierung, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache und mit ihr die Wirkung der ukrainischen Kultur verstärken und erweitern. Zur Zeit der Sowjetunion wechselten mehrere Phasen der Ukrainisierung und teilweise aggressive Russifizierung miteinander ab, die den Zusammenhalt der Sowjetunion und ihre Akzeptanz stärken sollten. Seit dem Konflikt mit Russland ab 2014 hat der Begriff eine neue Komponente gewonnen (Westbindung, Demokratisierung und Abgrenzung zu Russland). Der Ukrainisierung entspricht meist eine Entrussifizierung oder Rückgängigmachung früherer Russifizierungsmaßnahmen. Ukrainisierung ist grundsätzlich mit Minderheitenschutz und der Anerkennung offizieller Zweitsprachen oder Regionalsprachen nach der Europäischen Charta für Minderheiten- und Regionalsprachen vereinbar, kann aber auch den Charakter der Unterdrückung und Diskriminierung von Minderheitensprachen annehmen.


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