Untranslatierte Region

Als untranslatierte Region (auch untranslatierter Bereich – englisch untranslated region, abgekürzt UTR) wird in der Molekularbiologie ein Randbereich der mRNA bezeichnet, der nicht für das eigentliche Protein codiert.

Eine mRNA codiert für ein bestimmtes Protein, wenn bei der Translation durch Ribosomen die Aminosäuresequenz seiner Polypeptidkette anhand der im Transkript vorgelegten Basensequenz synthetisiert wird. Doch enthält die Nukleotidsequenz einer mRNA daneben in der Regel auch Regionen, die dabei nicht translatiert werden.

In der mRNA von Prokaryoten sind dies zwei zwar transkribierte, doch untranslatierte Randbereiche einer mRNA an ihren Enden: am 5′-Ende eine Region als 5′-UTR, und am 3′-Ende eine Region als 3′-UTR. Die 5′-UTR reicht vom Transkriptionsstartpunkt bis vor das Translations-Startcodon, die 3′-UTR beginnt hinter dem Translations-Stopcodon und reicht bis zum Transkriptionsendpunkt.

Auch in der mRNA von eukaryoten Zellen finden sich diese beiden Regionen, wobei die 5′-UTR einige hundert Nukleotide lang sein kann, die 3′-UTR gar über tausend.[1] Außer diesen trägt eine mRNA in Eukaryoten noch als (nicht transkribierte) untranslatierte Bereiche davor die 5′-Kappe und dahinter den poly-A-Schwanz (siehe Abbildung).

Schematische Darstellung einer menschlichen mRNA. Durchschnittlich ist eine 5′-UTR etwa 170 Nukleotide und eine 3′-UTR rund 700 Nukleotide lang.
  1. Lodish et al.: Molecular Cell Biology, 5th edition.

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