Verbalnomen

Als Verbalnomen wird in der Sprachwissenschaft im allgemeinen Sinne ein Nomen bezeichnet, das mittels Derivation von einem Verb gebildet wird.

Im engeren Sinne handelt es sich hierbei in der Regel um ein Verbalsubstantiv. Der Terminus findet vor allem dort Verwendung, wo es deverbale Nomina gibt, die über das Gebiet der Wortbildung hinaus eine syntaktische Funktion haben.[1] Martin Haspelmath verwendet für Verbalnomina mit syntaktischen Funktionen den arabischen Begriff Masdar.[2]

In der Literatur der einzelsprachlichen Philologien wird der Begriff verschieden verwendet. In der Grammatik des Deutschen findet eine Differenzierung zwischen dem Begriff Verbalnomen und dem häufigeren Terminus Verbalsubstantiv im Allgemeinen nicht statt.

Im weiteren Sinne fallen aber auch Gerundien, Verbaladjektive (wie z. B. Partizipien), Verbaladverbien und substantivierte Infinitive (z. B. das Supinum) unter den Oberbegriff Verbalnomen.

  1. „Unter dem Terminus Verbalnomen werden i. d. R. abstrakte Substantive zusammengefaßt, die gemeinsam mit ihren Dependenzen anstelle eines Satzes stehen können und als nominalisiertes Prädikat die sprachliche Parallelform zum Verbum darstellen.“ (Aus: Sabine Wittig: Das Verbalnomen im Arabischen. In: Sprachtypologie und Universalienforschung (STUF), 31, (1978), S. 250–263. doi:10.1524/stuf.1978.31.jg.250)
  2. Martin Haspelmath: "Word-Class Changing Inflection and Morphological Theory", in: Geert Booij and Jaap van Marie (eds.), Yearbook of Morphology 1995 Kluwer, 1996, S. 43–66. [1], hier insb. S. 44

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